Die drei Preisträger mit Bundesministerin Prof. Annette Schavan, Thomas Schmid, Herausgeber und Dr. Norbert Lossau, Leiter Wissenschaftsredaktion WELT-Gruppe WELT-Gruppe



Preisverleihung beim Essay Wettbewerb "Welt der Zukunft"

Beim Essay-Wettberwerb "Welt der Zukunft" beeindruckten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Jury mit inspirierenden und innovativen Beiträgen. Am 29. November wurden die drei besten Essays von Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Thomas Schmid, Herausgeber der WELT-Gruppe im feierlichen Rahmen ausgezeichnet.

Der Essay-Wettbewerb hatte Studierende eingeladen, sich über die Gesundheit im Jahr 2050 Gedanken zu machen und Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie wir besser und zufrieden alt werden können. Dabei ging es sowohl utopische Visionen, als auch realistische Entwürfe, die auf heutigen Forschungsansätzen basieren und die sich im Jahr 2050 weiter entwickelt haben könnten.

Aus allen Einsendungen waren der Jury drei Beträge ganz besonders positiv aufgefallen. Der dritte Preis wurde an die Lehramtsstudentin Lea Klein aus Leipzig vergeben. Ihr Essay beschäftigt sich mit Gesundheit und der Arbeitswelt der Zukunft. In ihrem Ausblick geht es um eine 74-jährige Managerin, die sich sehr umfassend um das Wohl und die Gesundheit ihrer Abgestellten sorgt und ihnen ein flexibles Wellness- und Gesundheitsprogramm anbietet. Der Clou dieses Essays ist, dass viele der Ideen von Klein bereits heute ohne Probleme umgesetzt werden könnten. Die Leipziger Studentin fordert Unternehmen auf, ihren Angestellten ein besseres Arbeitsumfeld und flexiblere Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Angestellten würden dies nicht nur mit gesteigerter Gesundheit, sondern auch mit mehr Motivation zurückzahlen.

Den zweiten Platz belegte Fabian Deitelhoff mit seinen Gedanken über die Versorgung älterer Menschen. Deitelhoff beschreibt das Szenario einer älteren Dame, die gemeinsam mit ihrem Mann in einer Pflegeeinrichtung im Jahr 2064 lebt und durch eine "Virtuelle Intelligente Pflege- und Kontrolleinheit", kurz Vipke betreut wird. Vipke erfasst permanent die für das Wohlbefinden der älteren Dame relevanten Daten. Dazu gehören nicht nur der Blutdruck und der Puls, sondern auch die Standortbestimmung der Seniorin. Der studierte Informatiker kombinierte aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse mit kommenden Forschungsszenarien zu einer realistischen Zukunftsvision. Dabei sind ihm die Risiken der permanenten Überwachung und der Datensammlung durch technischer Assistenzsysteme sehr bewusst. In einer immer älter werdenden Gesellschaft werden wir aber seiner Meinung nach eine vermehrte technische Unterstützung nicht vermeiden können.

Der Gewinner des Essay-Wettbewerbs ist Alexander Kühn. Er beschäftigte sich mit dem Modell eines virtuellen Patienten. Ausgangspunkt seines Gedankenspiels sind die genetischen Informationen, die jeder einzelne Mensch in sich trägt. Aus diesen Daten wird ein virtuelles Alter Ego auf dem Computer generiert. Dieses Modell kann dann genau berechnen, welche Krankheiten dieser Mensch bekommen wird. Außerdem bietet es eine optimale Basis für eine individuell abgestimmte Therapie für diesen Patienten. Im Idealfall kann das Ausbrechen der Krankheit verhindert werden. Damit setzt Kühn auf eine Vision, die weniger utopisch ist, wie sie vielleicht auf den ersten Blick scheint. Zwar ist die Methode noch nicht Bestandteil im klinischen Alltag, aber die DNA-Analyse als Grundlage dieser Idee macht rasante Fortschritte.



Bundesministerin Prof. Annette Schavan uebergibt Lea Klein ihren Preis



Die Preisverleihung bildete zusätzlich den Anlass, die Highlights im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung in den Mittelpunkt zu stellen. Im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung geht es um die Forschung für den Menschen. Die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Gesundheitsforschung steht, sollen in einem lebendigen Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert werden.

Das Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung bereichert diesen Austausch mit zahlreichen Dialogveranstaltungen, Wissenschaftsfestivals, Wanderausstellungen wie die ScienceStation oder die MS Wissenschaft und einem bundesweiten Science Slam. Besonders Kinder und Jugendliche sind angesprochen, sich für Gesundheitsforschung zu begeistern. Dazu gibt es Vorstellungen der SchulKinoWochen, das Zirkeltraining der Gesundheitsforschung, die Forschungsbörse sowie "forscher - das Kindermagazine für Neugierige".