Kompetenznetz Schlaganfall



Das Kompetenznetz Schlaganfall ist ein bundesweiter Verbund von Ärzten, Wissenschaftlern, Selbsthilfeverbänden und anderen Organisationen zum Austausch von Informationen über den Schlaganfall und seine Behandlung.

Das Kompetenznetz erforscht die Ursachen des Schlaganfalls, neue Diagnose-, Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten sowie die aktuelle Versorgungslage von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Die Forscherinnen und Forscher sind in mehr als vierzig interdisziplinären Projekten in neun thematisch ausgerichteten Netzbereichen organisiert.

Im Forschungsverbund arbeiten bundesweit Akteure der Versorgung, klinische Wissenschaftler und Grundlagenforscher eng zusammen. Ziel ist es, die Kompetenz der beteiligten führenden Forschergruppen zu bündeln, die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern – und damit die Schlaganfallforschung noch effizienter voranzutreiben. Neue wissenschaftliche Ergebnisse können so rascher in die Patientenversorgung einfließen.

Das Kompetenznetz wird seit 1999 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

 

Im Notfall richtig und sicher reagieren:

1. Symptome erkennen:

Ein Schlaganfall äußert sich häufig durch folgende plötzlich einsetzende Symptome

Sehstörungen
Tritt plötzlich eine Einschränkung des Gesichtsfeldes ein, übersieht der Betroffene zum Beispiel Gegenstände und Menschen auf seiner linken Körperseite. Auch Störungen des räumlichen Sehens können Folge eines Schlaganfalls sein. Der Betroffene kann sich nicht mehr orientieren. Ebenso können Doppelbilder auf einen Schlaganfall hinweisen.

Sprach- Sprachverständnisstörungen
Sprach- und Verständnisstörungen können sich als stockende, abgehackte Sprache äußern, aber auch das Verdrehen von Silben oder Buchstaben beinhalten. In seltenen Fällen kann der Betroffene gar nicht mehr sprechen. Bei Sprachverständnisstörungen wird das Gesagte nicht mehr verstanden.

Lähmung, Taubheitsgefühl
Eine plötzlich eintretende Lähmungserscheinung auf einer Körperseite kann auf einen Schlaganfall hinweisen. Ebenso ein gestörtes Berührungsempfinden. Ein typisches Merkmal ist ein herunterhängender Mundwinkel.

Schwindel mit Gangunsicherheit

Schwindel kann viele Ursachen haben, daher deutet er zumeist nur in Verbindung mit einem weiteren Begleitsymptomen auf einen Schlaganfall hin.

Sehr starker Kopfschmerz
Kopfschmerzen in bisher ungekannter Stärke, Ursache sind zumeist Einblutungen in das Hirngewebe (meist hervorgerufen durch das Platzen oder Zerreißen einer in der Regel angeborenen Gefäßaussackung). Diese starken Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein.

2. Richtig handeln:

Helfen Sie dem Betroffenen, indem Sie...

  •     den Betroffenen nach Möglichkeit nicht allein lassen, ihn beruhigen und ihm signalisieren, dass der Arzt unterwegs ist
  •     beengende Kleidung lockern
  •     bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage, Oberkörper leicht erhöht
  •     Atemwege frei halten, gegebenenfalls Zahnprothesen entfernen
  •     Vitalwerte wie Puls und Atmung kontrollieren
  •     keine Getränke oder Medikamente anreichen – Schluckstörung!
  •     bei Herz- odere Atemstillstand: sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten

 

 

Diese Handlungsempfehlungen basieren auf den Informationen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

 

Weitere Informationen:

Kompetenznetz Schlaganfall

Informationsportal für Betroffene und Angehörige

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet Information, Aufklärung und Beratung, und fördert Forschungsprojekte und die Fortbildung der medizinischen Berufe

Weitere Kompetenznetze

Internetportal aller 17 vom BMBF geförderten Kompetenznetze in der Medizin mit Links zu allen Netzwerken

 

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