Britta Bookhagen über die Handy-Rohstoffbox

Porträt von Britta Bookhagen



Frau Bookhagen, Sie waren mit der Handy-Rohstoffbox bereits 2011 an österreichischen Schulen unterwegs. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?


Britta Bookhagen:
Ich habe das Projekt dort für rund 100 Schulen durchgeführt. Lehrkräfte und Schüler waren gleichermaßen begeistert. Dass so eine große Menge Ressourcen in unseren Gebrauchsgegenständen steckt, war vielen nicht wirklich bewusst.

 

Im Rahmen der Handy-Aktion im Wissenschaftsjahr 2012 werden die Rohstoffboxen verlost. Welchen Mehrwert bieten sie für den Unterricht?

Britta Bookhagen: Die Rohstoffbox ergänzt das Lern- und Arbeitsmaterial, da der theoretische Unterricht durch den haptischen Effekt „begreifbarer“ wird. Wenn die Jugendlichen lediglich den Namen der Materialien hören, können sie sich oft nichts darunter vorstellen. Durch die Rohstoffbox können die Schülerinnen und Schüler ein Gefühl für Minerale wie zum Beispiel Eisenerz entwickeln, da sie die Materialien anfassen können. Wann hat man schon einmal Gelegenheit, die Grundstoffe für die Handyproduktion in ihrer naturbelassenen Form in den Händen halten zu können? 


Passend zur Rohstoffbox gibt es auch ein Beiheft. Was hat es damit auf sich?

Britta Bookhagen: Genau. Hier finden Lehrerinnen und Lehrer umfassende Informationen über Herkunft und Eigenschaften der enthaltenen Rohstoffe. Nehmen wir als Beispiel die Metalle Tantal oder Gold: Ein großer Teil wird von Kleinschürfern in Krisenregionen gewonnen, die unter schwierigsten Bedingungen in den Minen arbeiten müssen. Auch die Umwelt leidet unter dem Rohstoffabbau. Diese Hintergründe werden anhand der Rohstoffbox und mithilfe des Beihefts so anschaulich erläutert, dass die Lehrkräfte das Thema optimal für den Unterricht aufbereiten können.

Britta Bookhagen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IASS Potsdam - Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und verantwortlich für das Handy-Rohstoffbox Projekt.

 



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