Agroforstwirtschaft – eine wiederentdeckte Strategie für das Landmanagement

Agrarholz und Ackerkulturen auf einer Fläche

Wie kann die intensive landwirtschaftliche Nutzung einer Ackerfläche nachhaltiger gestaltet werden durch Agroforstwirtschaft, also den gemeinsamen Anbau von Agrarholz und Ackerkulturen? Dieser Frage gehen Forscher aus ganz Deutschland in der Innovationsgruppe „AUFWERTEN“ nach.

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Anbau von Nutzpflanzen und schnellwachsenden Baumkulturen ©BTU Cottbus-Senftenberg

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Die Vorteile der Agroforstwirtschaft sind eigentlich offensichtlich. Die Kombination von Elementen der Land- und der Forstwirtschaft schützt besser gegen Erosion. Düngemittel gelangen nicht so leicht in fließende Gewässer. Die Flächen bieten kleinteilige Schutzräume für Tier- und Pflanzenarten und zeichnen sich durch vorteilhaftes Mikroklima sowie stabilen Ertrag der Äcker aus. Nicht zuletzt entsteht mit der Holzproduktion oft ein neuer Erwerbszweig.

Doch sieht man von Streuobstwiesen vor allem in Süddeutschland und Knicks im Norden ab, ist die agroforstliche Nutzung im 20. Jahrhundert mehr und mehr verdrängt worden. Warum das – trotz aller Vorteile?

Eine Antwort gibt der an „AUFWERTEN“ beteiligte Bayreuther Ökonom Alexander Sänn: „Die Gründe sind vielfältig und reichen von wirtschaftlich-technischen Risiken bis zu fehlenden Verwertungsmöglichkeiten im regionalen Umfeld. Auch rechtliche Unsicherheiten spielen offenbar eine Rolle. In unserem Teilprojekt ,Innovation und Qualifikation' wollen wir diese Gründe systematisch aufklären und konkrete Vorschläge zu ihrer Überwindung ausarbeiten.“ Die Bayreuther Forschungsgruppe wendet ein Verfahren der Innovationstechnik an, das am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde, um Fehlsteuerungen und Fehlinvestitionen bei Innovationen von vornherein zu vermeiden.

Geprobt wird die Anwendung der Innovationen in der Modellregion Süd-Brandenburg, die voraussichtlich besonders stark vom Klimawandel betroffen sein wird. Am Ende des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekts „AUFWERTEN“ soll ein strategisches Konzept für eine marktfähige und zugleich ökologisch ausgerichtete Agroforstwirtschaft. Gleichzeitig wird an einem Geoinformationssystem (GIS) gearbeitet, das bundesweit Flächen identifiziert, die sich für eine agroforstliche Nutzung eignen.

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