Nachhaltigkeit ist nicht trendy

Vielen Modekunden ist egal, unter welchen Bedingungen ihre Kleidung produziert wird

Die Filialen großer Einzelhandelsketten bestimmen stark das Bild der Innenstädte. Dazu gehören Billigmodeläden wie Zara, H&M oder Primark. Sie sind immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, wenig Wert auf Nachhaltigkeit zu legen und ihre Ware unter schlechten Arbeitsbedingungen im Ausland produzieren zu lassen. An Erfolg mangelt es ihnen trotzdem nicht – und das, obwohl das Thema Nachhaltigkeit scheinbar eine große Bedeutung für zahlreiche Menschen hat. Für ihre Masterarbeit hat die Würzburger Studentin Natalie Wäsch etwa 170 Primark-Kunden befragt und herausgefunden, dass es vielen ungeachtet aller Kritik relativ egal ist, unter welchen Bedingungen ihre Kleidung produziert wird.

Kinderarbeit in Indien
Kinder weben Textilien. ©T.Dom/terre des hommes

Neues aus der Wissenschaft

Halbleere Fußgängerzone von obe

Aktuelle Meldungen

Entdecken Sie weitere aktuelle Meldungen aus der Wissenschaft.

Gut 65 Prozent der von der jungen Wirtschaftswissenschaftlerin befragten Kunden der irischen Kaufhauskette erklärten, sie hätten sich bereits damit auseinandergesetzt, wie Billigkleidung hergestellt werde. Mehr als die Hälfte von ihnen gab aber an, sich davon beim Einkauf nicht beeinflussen zu lassen. Dies, so stellt Wäsch fest, könnte auch damit zu tun haben, dass die Gruppen wie Terre des Hommes, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, die Öffentlichkeit nicht mehr so stark mobilisieren können wie früher. Das wiederum könne mit der veränderten Medienwelt und der damit verbundenen Informationsüberflutung zusammenhängen.  

Die Organisationen versuchten „natürlich trotzdem, Dinge zu verändern, und entwickeln sich weiter. Beispielsweise setzen sie heute vermehrt auf Partnerschaft und Dialog mit Unternehmen“, sagt Wäsch. Sie bemängelt, dass innerhalb der Gruppen eine Erfolgskontrolle beendeter Aktivitäten kaum durchgeführt wird. „Dabei könnte eine systematische Analyse zeigen, wann Aktivitäten erfolgreich sind und wann nicht.“ Würden diese Erkenntnisse berücksichtigt, könnte der Einfluss auf Unternehmen und Verbraucher eventuell erhöht werden, glaubt sie.

zu weiteren Informationen


Logo des idw

 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


Metadaten zu diesem Beitrag

Schlagworte zu diesem Beitrag:

  • #Ressourcen
  • #Arbeit
  • #Nachhaltigkeit
  • #Würzburg

Mehr zum Themenfeld:


Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!