Die Aprikosen Lotte, Olga und Eva fühlen sich in der Stadt besonders wohl

Obstbau lässt sich veränderten klimatischen Bedingungen gut anpassen

Stadtgärten und Urban Gardening sind in aller Munde. Auch in öffentlichen Grünanlagen und auf dem häuslichen Balkon wird immer häufiger Obst und Gemüse angebaut. Eine Herausforderung, denn die Wachstumsbedingungen im städtischen Raum sind oft schwierig. Bei Obstbäumen beispielsweise können Stressfaktoren wie Hitze, Wind oder Trockenheit auf Terrassen und Balkonen stärker wirken als im ländlichen Garten. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) arbeitet deshalb in dem Projekt „Obstgenetische Ressourcen“ daran, die Vielfalt im Erbgut alter Obstsorten in Bezug auf Widerstandsfähigkeit und Klimaresistenz zu erhalten und für die Zukunft nutzbar zu machen, auch und gerade für den Anbau in der Stadt.

Aprikosensorte Erna
Manche Obstsorten, wie hier die Aprikosensorte Erna, können sich den klimatischen Bedingungen in der Stadt besser anpassen als andere. ©Hilmar Schwärzel / ZALF

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Davon profitieren Hobbygärtner und „Urban Gardener“, für die das ZALF eine ganze Reihe praktischer Tipps parat hält. So eignen sich den Wissenschaftlern zufolge Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Kiwifrüchte und Trauben besonders gut für städtische Gärten. Letztere zwei sollten in den Boden und nicht in Pflanzgefäße gesetzt werden, zudem benötigen sie eine Rankhilfe. Wer Obst auf der Terrasse oder dem Balkon zieht, sollte nicht nur an Wässern und Düngen denken, sondern auch an einen Sonnenschutz für die Blätter des Gehölzes. Im Winter wiederum benötigen die Kübelpflanzen einen Frostschutz.

Die Schadstoffbelastung kann bei einem Anbau in der Nähe großer Straßen ein Problem sein. Die Experten empfehlen, geerntetes Obst vor dem Verzehr immer mit handwarmem Wasser abzuspülen. Sollten Schädlinge die Gehölze angreifen, lassen sich im Fachhandel umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel finden. Dort gibt es auch Pflanzenarten und -sorten, die für den Anbau in der Stadt besonders geeignet sind. Die Aprikosensorten „Lotte“, „Olga“ und „Eva“ zum Beispiel passen mit ihren erblich bedingten Voraussetzungen hervorragend in einen Stadtgarten.

Weitere Tipps erhalten Interessierte am Samstag, 13 Juni, bei einem Vortrag des ZALF-Obstexperten Hilmar Schwärzel zum Thema „Neue Sorten brauchen Stadt und Land – Anpassungen im Obstbau an den Klimawandel“ im Haus der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin.

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