Umfrage: Wünsche für die Zukunftsstadt

Difu befragte Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Vision vom künftigen Leben in der Stadt.

Mehr als 6.000 Menschen aus über tausend verschiedenen Städten und Gemeinden nahmen an einer vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführten Umfrage zu ihrer Vision einer Zukunftsstadt teil. Die Umfrage wurde im Rahmen des Wissenschaftsjahres Zukunftsstadt schriftlich an Bord der MS Wissenschaft sowie online durchgeführt.

Mit Blick auf das Thema Mobilität schlägt aus Sicht der Antwortenden das Fahrrad im Stadtverkehr alle anderen Fortbewegungsmittel: Mit 47 Prozent möchte nahezu die Hälfte aller Befragten künftig am liebsten mit dem Fahrrad oder Elektro-Fahrrad unterwegs sein. Das eigene Auto und die öffentlichen Verkehrsmittel sind als Fortbewegungsmittel mit je gut einem Fünftel etwa gleich beliebt: 22 Prozent wählten Bus und Bahn, 21 Prozent den eigenen Pkw. 79 Prozent der Antwortenden würden also auf innerstädtischen Strecken künftig den sogenannten Umweltverbund – also zu Fuß, per Rad, ÖPNV und Carsharing – präferieren.

Zum Thema Einkaufen gaben 40 Prozent der Antwortenden an, vorrangig in kleinen Läden der direkten Nachbarschaft einkaufen zu wollen – etwa jeder siebte überwiegend online. Dies zeigt eine Diskrepanz zwischen den Angaben der Befragten und dem momentan zu beobachtenden Trend wachsender Verkaufszahlen u. a. im Online-Handel. Diese Diskrepanz zwischen Zukunftswunsch und heutigem Trend ist bei den Erwachsenen deutlich ausgeprägt. Kinder und Jugendliche dagegen wollen laut Umfrage in ihrer Zukunftsstadt mehrheitlich in Einkaufszentren oder den Geschäften der Innenstadt einkaufen.

Der gewünschte Arbeitsort war ein weiterer Schwerpunkt: Auch wenn das Internet und die technische Entwicklung es zunehmend ermöglichen, im Homeoffice zu arbeiten, so äußerten doch über 70 Prozent der Antwortenden den Wunsch nach einem von zuhause räumlich getrennten Arbeitsplatz.

Mit Blick auf das Thema öffentlicher Grünflächen und Parks betonten über 80 Prozent der Befragten den aus ihrer Sicht hohen Rang öffentlicher Grünflächen und Parks für die Stadt der Zukunft. Mehr als die Hälfte derer, die sich an der Umfrage beteiligten, erwartet mehr Gärten für die Nahrungsmittelproduktion, was die Diskussion über Urban Gardening widerspiegelt.

Diese und weitere Ergebnisse der Umfrage hat das Difu in einer online abrufbaren Sonderveröffentlichung herausgegeben. Eine Nachfolgeveröffentlichung wird folgen, sobald die Ergebnisse der qualitativen Auswertung der offenen Frage vorliegen.

Hintergrund der Umfrage

6.612 Menschen aus 1.017 Städten und Gemeinden beantworteten die Difu-Umfrage. Die von April bis September 2015 durchgeführte Umfrage war Teil der über 30 Exponate auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft, das durch 41 Städte in Deutschland und Österreich tourte. Zusätzlich war sie über das Internet aufrufbar. Die Ausstellung an Bord stand ganz im Zeichen der Zukunftsstadt. Ziel der nicht repräsentativen Difu-Umfrage war es, ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung zu Wünschen und Visionen für die Stadt der Zukunft zu erhalten. In einer Nachfolgeveröffentlichung „Stadt der Zukunft – Tendenzen, Potenziale und Visionen“ werden die Daten vertiefend analysiert und interpretiert, um daraus Anregungen und Hinweise für die Städte abzuleiten.

Ansprechpartner:

Jan Walter, Marco Peters
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Telefon: 0221/340308-26, -12, Fax: 0221/340308-28
E-Mail: walter(at)difu.de, peters(at)difu.de

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.


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