Gemeinschaftsgärten machen Städte lebenswert

„Urban Gardening“ fördert Inklusion und Integration

Grüne Oasen verändern Städte und Menschen. Sie bringen mehr Leben in Ballungsräume und schaffen ein neues Miteinander der Beteiligten. Und nicht zuletzt verbessern sie auch das Nahrungsangebot. Neu ist, dass solche grünen Oasen immer häufiger auf Initiative von Anwohnern und außerhalb dafür von Stadtplanern vorgesehenen Flächen entstehen - beispielsweise auf Brachflächen und Baulücken, in Innenhöfen oder am Rande von Bebauungsgebieten. Sie spiegeln das Engagement von „Stadtmenschen“, die nicht mehr nur nebeneinander her leben, sondern miteinander ihren Lebensraum gestalten und durch das gemeinsame „Zurück zur Natur“ ihre Lebensqualität und die ihrer Umwelt verbessern wollen.

Blumenkiste
Blumenkiste – am Anfang vieler Gemeinschaftsgärten stehen persönliches Engagement und Improvisation © BBSR/Schlag

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Dass solche nach ihrem US-amerikanischen Ursprung „Urban Gardening“ genannten Projekte tatsächlich verwirklicht werden, beweisen Ergebnisse einer Forschungsarbeit im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Wissenschaftler untersuchten dafür Urban-Gardening-Projekte in Berlin, Potsdam, Leipzig, Hannover, Essen, Marburg und München, speziell auch in vermeintlich benachteiligten Stadtquartieren. Zunächst stehe der Anbau von Obst und Gemüse bei solchen urbanen gärtnerischen Aktivitäten im Vordergrund, heißt es in der Studie. Darüber hinaus aber schaffe das Miteinander, das gemeinsame Arbeiten, das Säen, Pflanzen und Ernten neue Räume für Inklusion und Integration - von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Migranten und Flüchtlingen. Menschen unterschiedlichster Herkunft können sich kennenlernen, gemeinschaftlich Ziele verfolgen und dann auch Ergebnisse „ernten“, die ihre Lebenssituation unmittelbar und mittelbar verbessern.

Natürlich braucht es einige Zeit, bis solche Gemeinschaftsgärten zu breit akzeptierten Begegnungsorten für einen ganzen Stadtteil werden können, aber: „Die Experimentierfreude der Beteiligten, gepaart mit begrenzten finanziellen Mitteln und dem Wunsch nach einer nachhaltigen Ressourcennutzung lässt ganz neue urbane Orte entstehen, die nicht mehr viel gemein haben mit tradierten Bildern von Grün in der Stadt“, resümiert BBSR-Direktor Harald Herrmann. Die Studie empfiehlt, die Entstehung und Erhaltung solcher Gemeinschaftsgärten zu unterstützen, so könnten Kommunen eine feste Anlaufstelle für Interessierte einrichten. Insbesondere in benachteiligten Wohngegenden ist dies wichtig, da hier die Beiträge der Gärten zur Quartiersentwicklung besonders bedeutsam sind.

Weitere Informationen: http://tinyurl.com/qznd9sk


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