Urbane Flora und Fauna steigern das Wohlbefinden der Städter

Trierer Biogeographen stellen weltweite Analyse zu Biodiversität vor

Die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt in Städten steigert das Wohlbefinden und die Gesundheit der Stadtbewohner. Darauf verweisen zahlreiche Studien. Urbane Flora und Fauna fallen jedoch immer öfter dem Wachstum der Städte zum Opfer. Verdichtet sich die Bebauung, erweitert die Stadt Infrastruktur und Verkehrswege. Wie können wir so mit der Natur in der Stadt umgehen, dass sowohl Menschen als auch Tiere und Pflanzen davon profitieren? Biogeographen der Universität Trier unter Leitung von Prof. Dr. Michael Veith haben nun herausgefunden, dass zwei übergeordnete Faktoren die Biodiversität in Städten maßgeblich prägen: zum einen die Größe eines Lebensraumes – hierzu gab es bislang widerstreitende wissenschaftliche Befunde – und zum anderen Korridore, also „Grünzüge“ und Hecken.

©Alison Hancock/Shutterstock

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Das Forscherteam um den Biologen Joscha Beninde hat eine globale Meta-Analyse zu den Faktoren innerstädtischer Biodiversität vorgelegt, die auf Daten aus 75 Städten weltweit basiert. Aus den Befunden lasse sich ableiten, dass Bereiche mit mindestens 50 Hektar Größe erforderlich sind, um das Aussterben von empfindlichen Arten zu verhindern. Wollen Planer Biodiversität in städtischen Räumen auf einem hohen Niveau halten, dann empfehle sich, die Lebensräume auf Mindestgröße zu bringen und diese über Korridore zu vernetzen.

Meist stehe das lokale Aussterben von Tier- und Pflanzenarten im Fokus der Diskussion über urbane Biodiversität. Diese Sichtweise greife viel zu kurz, schreibt die Trierer Forschergruppe im renommierten Fachjournal „Ecology Letters". Sie plädiert dafür, die positiven Wirkungen für den Menschen stärker in den Blick zu nehmen. Außer Frage steht die Bedeutung der Biodiversität für das städtische Klima und die Luftqualität. Außerdem ist für viele Städter die Natur vor der Haustür die erste und oft auch die einzige Naturerfahrung. Damit hängt auch die Attraktivität urbaner Regionen zunehmend von der Ausprägung der urbanen Biodiversität ab.


 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


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