Bienenbäume für Düsseldorf

Bienenfreundliche Wiederaufforstung nach dem verheerenden Sturm Ela

2014 zerstörte der Pfingststurm „Ela" in weniger als einer Stunde und mit Orkanböen, die selbst das Sturmtief Kyrill von 2007 in den Schatten stellten, fast ein Viertel des gesamten Düsseldorfer Baumbestandes an Straßen und in Parks, Grünanlagen und Rheinauen. Fast 40.000 Bäume in der Landeshauptstadt Düsseldorf wurden zerstört oder waren so stark beschädigt, dass sie gefällt werden mussten. Darunter befanden sich auch viele für Bienen wertvolle Bäume wie Linden, Kirschen, Weiden und Robinien. Viele der Bäume lieferten wertvollen Nektar und Pollen für zahlreiche Bienenarten. Insbesondere für die 230 Imker in Düsseldorf waren diese Bäume wichtige Trachtquellen für ihre über 1.200 Bienenvölker.

Biene auf Blüte

Für die kommunale Verwaltung stand deshalb fest, bei den Neupflanzungen besonders die Bienenfreundlichkeit zu berücksichtigen. Mit diesem Entschluss rief der BUND das Aktionsbündnis „Mein Baum für Düsseldorf – mein Baum für Bienen" ins Leben.

Zusammen mit den lokalen Imkervereinen, dem Heimatverein und anderen lokalen Unterstützern bietet das Aktionsbündnis Bürgern und Bürgerinnen die einmalige Chance durch die Pflanzung von bienenfreundlichen Bäumen in der Stadt ein Zeichen für die Natur und für Bienen zu setzen und ihr nach dem Sturm zerstörtes Wohnumfeld selbst aktiv mitzugestalten. Die gesammelten Spenden werden dabei ausschließlich für die Pflanzung bienenfreundlicher Baumarten eingesetzt. Dazu werden auch Baumpatenschaften angeboten. Ab einer Spendensumme von 50 Euro können Bürger gemeinsam mit anderen Spendern die Patenschaft für einen Baum übernehmen.

Unter Beachtung der kommunalen Vorgaben für Straßenbäume erstellte der
BUND deshalb zusammen mit verschiedenen ehrenamtlichen Bienenweideexperten und dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt Düsseldorf eine überarbeitete Zukunftsbaumliste.

Über die Autorin

Fiona Fleßer

Fiona Fleßer arbeitet seit 1987 in der Gesundheitsforschung. Durch ihre große Leidenschaft für Pflanzen und alternative Heilmethoden schloss sie 2001 die Ausbildung zur Heilpraktikerin ab. Sie ist ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Imkerverbands Rheinland und engagiert sich in ihrer Freizeit in verschiedenen Umweltprojekten. Ihre Schwerpunkte liegen in der Umweltpädagogik, der Apitherapie und dem Artenschutz von Hautflüglern.

 

Nektar- und pollenspendende Bäume wurden nach einem ausgefeilten Bewertungsschema hervorgehoben und erhalten bei Nachpflanzungen zugunsten der Bienen besonderen Vorzug durch die Stadt. Darunter sind auch einige vergessene regionale Sorten wie der Speierling und Exoten wie der Bienenbaum, die beide extrem wertvolle Nektarspender sind. Durch die Pflanzung von Kirschen, Apfelbäumen und Esskastanien, nach dem Vorbild der „Essbaren Stadt", sollen auch Teile öffentlicher Grünanlagen zu einem Garten für Bürgerinnen und Bürger werden.

Aber nicht nur blühende Bäume erfreuen die Herzen der Bienen. Jede noch so kleine Blühfläche wertet die Stadt auf und verbessert die Lebensbedingungen dieser Insekten.

Die Aktion „1 qm Bienenweide" des Imkervereins „Apidea mellifica" Düsseldorf läuft seit vielen Jahren und verteilt ihre bunte Bienenweidemischung an interessierte Bürger, um nachhaltig die Bedingungen für Bienen zu verbessern. Dieses Engagement wurde deshalb 2013 sogar mit dem Umweltpreis „Klimahelden Düsseldorf" ausgelobt. Jeder kann so persönlich dazu beitragen das Nahrungsangebot für Bienen zu bereichern: Sei es auch nur ein Balkonkasten, eine Verkehrsinsel oder eine andere ungenutzte Fläche. Ob Garagendach-Begrünung, Urban Gardening Aktivitäten oder Weitblick bei der kommunalen Grünpflege durch das Stehenlassen von Margeriten- , Wiesenschaumkraut- und Kleeflächen – überall ist ein neues Bewusstsein für attraktive Blühflächen und ihre fleißigen Nutznießer zu beobachten.

 

 

Die hier veröffentlichten Inhalte und Meinungen der Autoren entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung des Wissenschaftsjahres 2015 – Zukunftsstadt.

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