Innovative Werkstoffe für die Stadt der Zukunft

Die Stadt der Zukunft ist eine klimaneutrale und bürgerfreundliche Stadt. Beide Aspekte können unter anderem durch den Einsatz neuer innovativer Baumaterialien und -verfahren erreicht werden.

Brückensensorik
Brückensensorik: Frühzeitige Eigendiagnose zu Verminderung von Verkehrsstaus. (Quelle www.ibac-aachen.de)

Die Gebäude der Zukunft benötigen neue Werkstoffe mit angepassten Eigenschaften. Beton ist ein Baustoff, dessen Einsatz bereits die alten Römer beherrschten, dessen Potential bis heute jedoch noch nicht ausgeschöpft zu sein scheint. Derzeit ist die Forschungslandschaft geprägt durch die Entwicklung neuartiger Betone. Hierzu zählen ultrahochfeste Betone, die Druckfestigkeit von Granit erreichen können oder Textilbetone, in die feine Gittergelege aus Glasfaser oder Carbon eingelegt werden und sehr filigrane Bauteile ermöglichen. Neben der Steigerung der Festigkeit, Dauerhaftigkeit und architektonischen Gestaltungsfreiheiten spielt jedoch auch die Entwicklung ressourcenschonender Werkstoffe, wie z. B. Recyclingbeton, oder Betone mit luftreinigender Wirkung eine maßgebliche Rolle.

Über die Autoren

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Dr. Udo Wiens (links) ist Geschäftsführer des „Deutschen Ausschuss für Stahlbeton e. V.“ und Koordinator des Transferprojekts „WiTraBau“. Er ist u. a. in der europäischen und nationalen Regelwerkssetzung und den entsprechenden Forschungsaktivitäten im Bereich des Stahlbetonbaus tätig. Dr. Kenji Reichling erarbeitet als Mitarbeiter des „Deutschen Ausschuss für Stahlbeton e. V.“ gemeinsam mit Herrn Dr. Wiens und den Partnern im WiTraBau-Projekt Konzepte für den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis und unterstützt deren Umsetzung.

Der Trend vieler technologieorientierter Mitmenschen, ihre Vitalitätswerte mit Smartphones und Fitnesstrackern aufzuzeichnen sowie die Steuerung von Heizung, Licht und Co zu automatisieren, greift ebenfalls auf Infrastrukturbauwerke, wie z. B. Autobahnbrücken über. So wird beispielsweise ein Sensorsystem für Brücken entwickelt, das eine intelligente Überwachung der Abdichtung unterhalb des Straßenbelags ermöglicht und zudem aktiv Folgeschäden an der Stahlbetonkonstruktion und somit Verkehrsbehinderungen durch Baustellen reduzieren kann.

Die wissenschaftliche Entwicklung der neuen Technologien ist ein erster Schritt, dem noch weitere folgen müssen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „WiTraBau – Wissenstransfer im Bauwesen“ ist Bestandteil des Materialforschungsprogramms des BMBF und damit der HighTech-Strategie der Bundesregierung. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Innovationskraft in Deutschland aktiv zu fördern, indem neue Strategien entwickelt werden, um die Überführung der neuen Technologien in die Praxis zu beschleunigen.

Das Projektkonsortium besteht aus dem Deutschen Ausschuss für Stahlbeton e. V., der die Koordination übernimmt, der VDZ gGmbH, dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E. V., der Forschungsgemeinschaft Transportbeton e. V., der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V., dem Fraunhofer Institut für Bauphysik und dem Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau.

Ab Juni 2015 können sich Interessierte auf der Website www.hightechmatbau.de über die neuen Technologien und anstehenden Veranstaltungen informieren.

 

Die hier veröffentlichten Inhalte und Meinungen der Autoren entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung des Wissenschaftsjahres 2015 – Zukunftsstadt.

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