Lernen 4.0 – Online-Kurs zu Chancen und Grenzen der Digitalisierung

Beim Thema digitale Bildung müssen viele deutsche Schulen nachsitzen. Oftmals verfügen sie nur über veraltete Hard- und Software, Computerräume sind knapp.

Auf der Suche nach Lösungen startete das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Exzellenznetzwerk mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulen (MINT-EC) das Pilotprojekt Schul-Cloud. Das Projekt lagert Hard- und Software aus. In den Schulen selber braucht es nur eine stabile Internetverbindung sowie einfache Tablets oder Smartphones.

„Die Digitalisierung in den Schulen voranzutreiben ist kein Selbstzweck, sondern soll künftige Generationen besser auf die Anforderungen einer digitalisierten Welt vorbereiten“, erklärt HPI-Direktor Professor Christoph Meinel. Die Grundidee der „Schul-Cloud besteht darin, Bildungsinhalte nicht mehr in Lehrbüchern oder auf individuellen Rechnern in den Schulen zu platzieren. Stattdessen werden die Lehrinhalte webbasiert und über verteilte Server in Rechenzentren zugänglich gemacht. Das erleichtert den Zugriff und den Einsatz im Unterricht. Externe Expertinnen und Experten kümmern sich um die Aktualisierung von Hard- und Software, um Updates und um Themen wie Datensicherheit. Die Schulen sparen zudem mit der „Schul-Cloud. Sie müssen keine eigenen Rechner anschaffen und benötigen auch keine schulinternen Netzwerke mehr. Mit der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Hasso-Plattner-Institut entwickelten Schul-Cloud können digitale Inhalte verschiedener Anbieter datenschutzkonform in der Schule genutzt werden, die so den Weg zum Lernen 4.0 ebnen, erklärt Meinel weiter. Derzeit wird das Modell in der Praxis an 27 Schulen des MINT-EC bundesweit getestet.

Im nächsten Schritt wird jetzt ein Online-Kurs zum Thema „Lernen 4.0“ angeboten. Er richtet sich vor allem an Pädagoginnen und Pädagogen, die digitale Inhalte und Tools in den eigenen Unterricht integrieren möchten. Der Kurs besteht aus insgesamt vier Modulen: Der erste Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen der Digitalisierung im Bildungssektor. Im zweiten Modul werden Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung zum Einsatz digitaler Medien vorgestellt. Der dritte Teil des Kurses hinterfragt kritisch den Mehrwert von digitalen Medien im Unterricht und macht mithilfe verschiedener Modelle deren Erfolge sichtbar. Der letzte Teil beschäftigt sich ausführlich mit der zentralen Rolle der Pädagoginnen und Pädagogen für eine erfolgreiche Digitalisierung im Bildungsbereich. In allen vier Modulen werden praktische Bezüge zur „Schul-Cloud hergestellt.

Der dreimonatige kostenlose Kurs „Lernen 4.0 – Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung“ startet am 15. Januar 2018. Die Teilnahme bedarf keiner Vorkenntnisse. Der Kurs wird vom HPI gemeinsam mit der Universität Augsburg und MINT-EC angeboten.

11.01.2018