Kurz und Knapp

  • Bei der Energiewende spielen Systeme, die die Verteilnetze überwachen, eine wichtige Rolle: Sie müssen bei unterschiedlichster Belastung gut funktionieren.
  • In einem Forschungsprojekt soll nun ein auf KI basierendes System entwickelt werden, das besser als die bisherigen arbeitet.
  • Genaue, zuverlässige und leicht nachrüstbare Sensoren sollen intelligentes Lastenmanagement ermöglichen.

Neues Forschungsprojekt setzt auf maschinelles Lernen

Die Energiewende ist in vollem Gang. Eine große Herausforderung für die Netzbetreiber, denn sie müssen nicht nur die Umstellung bewältigen, sondern auch die Kundinnen und Kunden zufriedenstellen, die eine gleichbleibend gute Versorgung erwarten. Eine zentrale Rolle für das dafür nötige Lastmanagement spielen die Monitoring- und Regelsysteme der Verteilnetze. Mit der Frage, wie deren Überwachung mithilfe Künstlicher Intelligenz verbessert werden kann, befasst sich nun ein Forschungsprojekt.

Die überwiegend Paderborner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen ein intelligentes Monitoring- und Regelsystem entwickeln, mit dem Netzbetreiber potentielle Ausfälle von Anlagen und andere Schäden schneller als bislang erkennen und vorbeugen können. Dabei will das Team nicht nur die derzeit verwendete Sensortechnik weiterentwickeln, sondern auch KI einsetzen.

„Grob gesagt, besteht das Ziel darin, dass es einer lernfähigen KI auf der Grundlage historischer Daten gelingt, im Laufe der Zeit immer bessere Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen des Projekts sollen hierzu insbesondere neuere Methoden des automatisierten maschinellen Lernens zum Einsatz kommen“, erläutert Eyke Hüllermeier von der Fachgruppe „Intelligente Systeme und Maschinelles Lernen“ der Universität Paderborn.

In Bezug auf die Sensortechnik sollen genaue, zuverlässige und leicht nachrüstbare Regelungssensoren entwickelt werden, die den Netzbetreibern ein intelligentes Lastmanagement ermöglichen, wie Gunnar Schomaker sagt. „So könnten die Verteilnetze künftig flexibler genutzt und die für die Energiewende benötigte Energieverteilungs-Infrastruktur flächendeckend ausgebaut werden“, erklärt der Wissenschaftler vom Software Innovation Campus Paderborn (SICP).

Das Projekt „FLEMING – Flexible Monitoring- und Regelsysteme für die Energie- und Mobilitätswende im Verteilnetz durch Einsatz von Künstlicher Intelligenz“ startete im September. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 3,3 Millionen Euro gefördert. Darin arbeiten die Paderborner Forscherinnen und Forscher mit mehreren Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Insgesamt hat das Vorhaben eine Laufzeit von drei Jahren; erste Ergebnisse werden für die zweite Jahreshälfte 2020 erwartet.

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