Kurz und Knapp

  • Eine neue Generation von Robotern soll sich autonom und selbstlernend im All bewegen und eigenständig Aufgaben erfüllen.
  • Die Roboter können allein, im Team mit anderen Maschinen und mit Menschen arbeiten.
  • Weltraum-Technologie ist auch in der Tiefsee oder bei Katastrophen auf der Erde einsetzbar.

Ferne Welten selbständig erkunden

Bisher sind Roboter im Weltraum meist passive Beobachter oder von Menschen gesteuerte Beteiligte an Forschungsmissionen. Das könnte sich bald ändern: Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wird eine neue Generation autonomer Roboter entwickelt, die nicht nur eigenständig handeln können, sondern auch dazulernen
Erste Praxistests, sogenannte Analogmissionen, haben die Maschinen bereits absolviert.
Die am Robotics Innovation Center des DFKI in Bremen entwickelten Roboter sind unterschiedlicher Gestalt, damit sie für vielfältige Aufgaben geeignet sind: Es entstehen vielgliedrige Laufroboter ebenso wie hybride Systeme, die über Bein-Rad-Konstruktionen verfügen, und schreitfähige Rover mit aktivem Fahrwerk bis hin zu aufrechtgehenden und kletternden Systemen in menschenähnlicher Gestalt. Die Systeme sind in der Lage, sich flexibel an unterschiedliche Bedingungen und Aufgabenstellungen anzupassen und allein, in Teams mit anderen Robotern oder mit Menschen zu arbeiten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen zudem auf Methoden und Algorithmen der Künstlichen Intelligenz wie maschinelle Lernverfahren. Diese ermöglichen den Robotern eigenständiges Handeln sowie die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und aus dem eigenen Verhalten zu lernen. So werden die zukünftigen Weltraumroboter zu selbstständig handelnden Akteuren und Einsätze über längere Zeiträume und ohne Eingreifen des Menschen sind machbar. Denn eine Fernsteuerung der Systeme von der Erde aus ist oft schon wegen der verzögerten Kommunikation zu weit entfernten Himmelskörpern nicht praktikabel.

Zur Fernsteuerung der Roboter etwa von einem Raumschiff aus entwickeln am DFKI Forscherinnen und Forscher neuartige Teleoperationstechnologien, die sich durch eine intuitive Bedienung auszeichnen. Außerdem setzen sie bei den Maschinen auf unterschiedliche Grade von Autonomie: Wenn Roboter und Astronauten direkt zusammenarbeiten, kann der Roboter je nach Komplexität der Aufgabenstellung mehr oder weniger autonom agieren. Der Astronaut greift dann ein, wenn die Maschine nicht weiterkommt, und bringt ihr neue Verhaltensweisen bei.

EU-Partner testen neue Software mit DFKI-Rover SherpaTT in Marokko (engl.)

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Die Technologie, die das DFKI auch bei der Hannover Messe Anfang April präsentierten wird, eignet sich nicht nur für Weltraummissionen, sondern auch für Einsätze in extremen Regionen auf der Erde, zum Beispiel in der Tiefsee oder in Katastrophengebieten.

19.03.2019

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