Kurz und Knapp

  • Auch produzierende Unternehmen können von Künstlicher Intelligenz profitieren, wie eine Studie des Fraunhofer IAO zeigt.
  • Mögliche Anwendungen reichen von Text- und Sprachverarbeitung über Aktionsplanung bis hin zu Emotionserkennung.
  • Ebenso vielfältig sind die Einsatzgebiete: unter anderem in der Logistik, in der Planung und Produktentwicklung, bei der Qualitätskontrolle oder Ressourcenplanung.

Fraunhofer IAO gibt Überblick über KI-Anwendungen in der Produktion

Welche Rolle wird Künstliche Intelligenz künftig in produzierenden Unternehmen spielen? Dieser Frage ist das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart nachgegangen und hat Orientierungshilfen in einer Kurzstudie veröffentlicht. Die Studie steht kostenfrei online zur Verfügung.

Weil sich viele KI-Technologien oft nicht eindeutig voneinander abgrenzen lassen, haben die Forscherinnen und Forscher eine Einteilung in „Werkzeuggruppen“ vorgenommen. Dazu gehören Text- und Sprachverarbeitung, Wissensrepräsentation und Semantik, Bild- und Tonverarbeitung, Aktionsplanung, Optimierung, Multidimensionale Mustererkennung sowie Emotionserkennung und Absichtsanalyse. In der Praxis kommen meist Kombinationen dieser Gruppen zum Einsatz: So kann ein Assistenzsystem in der Produktion beispielsweise über Spracheingabengesteuert werden und die aufgenommenen Daten dann durch semantische Technologien zu einer Systemoptimierung verarbeiten.

Die Einsatzmöglichkeiten für die Technologien in der Produktion sind vielfältig. Sie reichen von Instandhaltung über Logistik und Qualitätsmanagement bis zur Ressourcenplanung. Bei der Qualitätskontrolle zum Beispiel können Bildverarbeitungssysteme frühzeitig Materialfehler auf Oberflächen identifizieren und eingrenzen. Die Studie verweist auf eine KI-Plattform, bei der 2D- und 3D-Kameras Produkte erfassen, diese werden dann unter anderem auf Kratzer überprüft. Die Software lernt dabei ständig dazu, um die Fehlerquote zu minimieren. Ein Beispiel aus der Instandhaltung: KI kann eine beliebig große Anzahl von Maschinen und Anlagen überwachen und Wartungsbedarf entsprechend des Zustands einzelner Komponenten signalisieren.

„Im Fokus der Untersuchung stehen nicht nur relevante Technologien, sondern auch praktische Use-Cases für die Produktion“, erläutert Moritz Hämmerle, Institutsdirektor am Fraunhofer IAO. „Wir sehen heute viele Anwendungen mit Maschinendaten. In Zukunft rückt die KI als Assistent aber noch viel stärker an den Mitarbeiter heran.“


14.05.2019

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