Kurz und Knapp

  • Bei Captcha! findet am 6. Dezember ein breiter öffentlicher Dialog über Künstliche Intelligenz (KI) im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden statt.
  • In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Veranstaltung profitieren rund 600 Besucherinnen und Besuchern vom umfangreichen Wissen von 80 KI-Expertinnen und -Experten aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft.
  • In 180 Dialogen und Übungen werden Bereiche, die die menschliche Existenz und das gesellschaftliche Zusammenleben betreffen, jeweils in Beziehung zu KI gesetzt.

Was wissen wir über KI – und was (noch) nicht?

Captcha – das ist das englische Akronym für „vollautomatisierter öffentlicher Turing-Test zur Unterscheidung von Menschen und Computern“. Indem sie diesen Test bestehen, „beweisen“ Besucherinnen und Besucher von Websites seit fast 20 Jahren, dass sie Menschen sind – und keine Bots. Captcha-Tests stehen sinnbildlich für die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz – und die mannigfaltigen Herausforderungen, die damit verbunden sind. In einem groß angelegten öffentlichen Diskurs loten KI-Spezialistinnen und -Spezialisten zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern aus, wie sehr Künstliche Intelligenz heute schon unser Denken und Handeln beeinflusst.

Sind digitale Maschinen ein Abbild von uns Menschen oder haben wir es bislang versäumt, den Maschinen menschliche Attribute beizubringen? Und ist es nicht eher so, dass wir den Maschinen in unserem Denken und Verhalten mittlerweile immer ähnlicher werden? Das führt unmittelbar zu der uralten Menschheitsfrage, was uns eigentlich als Menschen ausmacht – als Individuen und Gemeinschaftswesen, die wir gleichermaßen sind.

Beziehung zwischen Mensch und KI als roter Faden

In der Art eines großen gesellschaftlichen Diskurses setzen sich daher am 6. Dezember im Großen Saal des Dresdner Hygiene-Museums 80 KI-Fachleute gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern mit der Frage auseinander, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Maschine bis heute entwickelt hat. Eine Bestandsaufnahme, die dieses Verhältnis aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet: Von Aktivismus, Autonomie und Demokratie über Intelligenz, Klima, Lernen, Pflege bis hin zu Sex-Tech, Tod und Wahrnehmung wird dieses Leitmotiv in mehr als 30 Kategorien gespielt.

Große Chancen und Möglichkeiten durch KI

Durch intelligente Systeme bieten sich viele neue Möglichkeiten: Menschliche und künstliche Kreativität verschmelzen in der Kunst und mit KI-Art hat sich eine völlig neue Kunstrichtung entwickelt. Im Gesundheitsbereich eröffnen sich vielversprechende Chancen auf zuverlässigere Diagnosen und eine schnellere Entwicklung von Therapien. Und eine KI-gestützte Agrartechnik, die auf die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren abgestimmt ist, bietet die Chance zu einer dringend notwendigen Reform in Richtung einer naturnahen und klimaverträglichen Landwirtschaft.

… aber auch Ängste im Hinblick auf eine „starke KI“

Trotz vielerlei euphorischer Erwartungen an ein besseres Leben durch Künstliche Intelligenz ist die öffentliche Wahrnehmung mitunter auch stark von KI-Ängsten geprägt. Das äußert sich unter anderem in der Frage, wie es um das Verhältnis von KI zu Demokratie bestellt ist. Wie können wir verhindern, dass sich gesellschaftliche Ungerechtigkeiten wie zum Beispiel Diskriminierungen bestimmter Bevölkerungsgruppen in Programmen widerspiegeln? Auch die Frage, ob wir auf eine Art von Datenreligion zusteuern, die unsere Werte ersetzen wird, wurzelt letztlich in der tieferliegenden Angst, dass Maschinen irgendwann einmal die Herrschaft über die Menschen übernehmen werden – wenn es denn irgendwann einmal eine „starke KI“ gibt.

Intensive Einzelgespräche mit KI-Expertinnen und -Experten möglich

Diese und viele weitere Fragen werden auf der Veranstaltung in 180 Dialogen und Übungen thematisiert. Besucherinnen und Besucher, die ein Thema besonders vertiefen wollen, haben die Möglichkeit, jeweils halbstündige Gespräche mit KI-Expertinnen und -Experten für einen Euro zu buchen. „Captcha! Maschinen lernen handeln von Menschen, die nicht verstehen was sie wissen“ ist eine Koproduktion der Mobilen Akademie Berlin und des Deutschen Hygiene-Museums Dresden in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden im Rahmen des Wissenschaftsjahres. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Veranstaltungsinformationen

„Captcha! Maschinen lernen handeln von Menschen, die nicht verstehen was sie wissen“ Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen.

Datum: 6. Dezember 2019

Ort: Deutsches Hygiene-Museum | Lingnerplatz 1 | 01069 Dresden

Dauer: 19–23 Uhr

Der Eintritt ist frei.

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