Kurz und Knapp

  • KI & Wir* – die erste Convention zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Gender ging am Sonntag, den 24. November zu Ende. Rund 1.200 Gäste besuchten die dreitägige Veranstaltung, die in der Festung Mark Magdeburg stattfand.
  • Sowohl die KI-Expertinnen und -Experten als auch die Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt vom hohen Niveau der zahlreichen Beiträge und den abwechslungsreichen Veranstaltungsformaten.
  • Die Gender-Convention, die über die Möglichkeiten einer diskriminierungsfreien KI diskutierte, fand großen Anklang bei Informatik-Professorinnen und -Studentinnen.

Hohes Niveau und spannende Formate bei Gender-Convention KI & Wir

Die Frage zog sich wie ein roter Faden durch die dreitägige Veranstaltung in der Festung Mark Magdeburg: Wie objektiv kann eine KI der Zukunft sein? Darüber tauschten sich Expertinnen und Experten der KI- und Genderforschung in unterschiedlichsten Gesprächs- und Mitmachformaten mit Bürgerinnen und Bürgern aus. KI-Anwendungen wie Gesichtserkennung oder Sprachassistenten wurden dabei dem Gender-Check unterzogen, zahlreiche Fachbeiträge und Talkrunden sorgten für großen Erkenntnisgewinn. Ein gelungenes erstes Experiment: Alle Beteiligten lobten das durchgängig hohe Niveau der ersten Convention zu KI und Gender.

Den Auftakt machte am ersten Veranstaltungstag Prof. Dr. Ina Schieferdecker, Informatikerin und Leiterin der Abteilung „Forschung für Digitalisierung und Innovationen“ im BMBF, die mit ihrer sehr persönlichen Begrüßungsansprache den Boden für den weiteren inhaltlichen Austausch bereitete. Eines der Highlights am Samstag war der Impulsvortrag „Ungerechte Algorithmen in einer ungerechten Welt – Wie Machine Learning diskriminierende Gesellschaftsstrukturen reproduziert“ von Nushin Yazdani. Die junge Transformationsdesignerin, die auch zum Thema KI-Ethik forscht, überzeugte durch beeindruckende Fakten zu diesem Thema, die sie klug und gestalterisch ansprechend vermittelte.

Maschinen, so intelligent wie Menschen?

Bis zum Jahr 2062 werden wir Maschinen entwickelt haben, die so intelligent sind wie wir. Diese These vertritt Toby Walsh, ein international bekannter Professor für Künstliche Intelligenz, der an der Universität New South Wales Sydney lehrt und aktuell eine Gastprofessur an der Technischen Universität Berlin innehat. Er begeisterte am Sonntag die Besucherinnen und Besucher mit seinem Vortrag „2062 – The World that AI Made“. Dabei beschrieb Walsh, welche Auswirkungen dies auf unser Leben, unsere Arbeit, aber auch die Gesellschaft insgesamt und die Politik haben wird. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen wie „Werden Roboter ein Bewusstsein entwickeln?“ oder „Werden wir am Ende gar selbst zu Maschinen werden?“


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KI-Filme sorgten für Diskussionen

Neben zahlreichen Vorträgen, Workshops und Mitmachangeboten waren auch Filme über Künstliche Intelligenz auf der KI-Convention sehr gut besucht und boten vielfach Anlass für tiefgreifende Diskussionen. Am ersten Abend war dies der für den Deutschen Filmpreis 2019 nominierte Film „Hi, AI“ von der Autorin und Regisseurin Isa Willinger. Im Anschluss an den Film „Ex Machina“, der am zweiten Abend auf dem Veranstaltungsprogramm stand, diskutierten der KI-Forscher Prof. Sebastian Stober und die Gleichstellungsbeauftragte und Medienforscherin Josephine D’ppolito nicht nur die Frage eines möglichen Bewusstseins von KI, sondern auch darüber, wie abwertende und diskriminierende Tendenzen der KI zukünftig vermieden werden können.

Zum Abschluss der Gender-Convention schließlich sorgte das Poetry-Slam-Format “Bot or Not”, in dessen Verlauf das Publikum erraten musste, welches Gedicht von einem Menschen und welches von einer KI stammte, für beste Unterhaltung – und für so manchen Aha-Effekt.

Hohe Beteiligung von Informatik-Expertinnen

Mit insgesamt rund 1.200 Gästen an den drei Veranstaltungstagen war die KI-Gender Convention sehr gut besucht. Bemerkenswert war auch eine hohe aktive Beteiligung von Informatik-Professorinnen und -Studentinnen, die in ihren Forschungsprojekten an den Schnittstellen zu gesellschaftlichen Fragestellungen arbeiten.

Die erste Convention zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Gender wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern von science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickelt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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