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forscher - Das Magazin für Neugierige

urchtlos greift Koch Orkun Artmaz in die gefrorenen Würmer. Gekringelt und gebogen stapeln sie sich in seiner Hand, bevor er sie zu den Heuschrecken in die Frit­ euse wirft. Mit Karamellsoße verfeinert, landen die Tier­ chen als Dessert auf dem Tisch. „Das sind Zophobas, Schwarzkäferlarven. Sie sind die Könige der Mehlwürmer!“ Orkun Artmaz serviert diesen „Buschteller“ mit Insekten in seinem Restaurant in Berlin. Eine Frau hat die Krabbeltiere bestellt: „Die Schwarzkäferlarven schmecken wie Erdnüs­ se, schön kross“, sagt sie. Ein anderer Gast, dessen Familie aus Kamerun in Zentralafrika stammt, zeigt auf den Teller und ruft: „Meine Großmutter hat auch Insekten gebraten!“ In vielen Ländern Asiens, Afrikas und Süd­ amerikas essen die Menschen Insekten, weil sie sie lecker finden. Im südamerikanischen Land Mexiko gibt es sogar Grashüpfer in der Dose und Ameisen mit Schokoglasur. In Europa dagegen halten die meisten Leute Insekten auf dem Teller für widerlich. Dennoch finden manche Wissenschaftler die Idee gut, dass alle Menschen weltweit mehr Insekten und weniger Fleisch essen. Dafür gibt es einen guten Grund: Auf der Erde leben immer mehr Menschen. Sie alle brauchen Pro­ tein. Ohne dieses Eiweiß können die Zellen im Körper nicht arbeiten und Kinder nicht wachsen. Protein steckt zum Beispiel in der So­ japflanze. Außerdem in Tierprodukten wie Milch, Eiern und Fleisch. Die Vieh­ zucht aber verbraucht riesige Mengen Wasser und fruchtbares Ackerland. Bei­ des wird auf der Welt immer knapper. Der Insektenkundler Arnold van Huis ist davon überzeugt, dass essbare Insekten helfen können, das Problem zu lösen. In seinem Labor an der niederländischen Universität Wageningen züchtet er Grillen und Mehlwürmer. Einmal Maden bitte! Manche Wissenschaftler finden, wir sollten lieber Insekten statt Fleisch essen. F 16 MAHLZEIT! Insgesamt gibt es 1.900 essbare Insektenarten. In Thailand werden frisch frittierte Maden, Käfer und Bienenlarven auf der Straße verkauft. In Europa und Nordamerika ekeln sich die Leute eher davor. Heuschrecken-Burger für alle

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