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forscher - Das Magazin für Neugierige

ie ungewöhnliche Gemeinschaft funktioniert so: Man nehme ein paar Tilapia-Fische und ein paar To­ matenpflanzen. Beide mögen es gerne warm und gedeihen prächtig, wenn sie zusammen in einem 27 Grad warmen Gewächshaus untergebracht sind. Die Tomaten wachsen dort allerdings nicht in Töpfen mit Erde, sondern in Wasserrinnen mit einer Schicht Stein­ wolle. Daran können sich die Pflanzen mit den Wurzeln festklammern. Die Tilapia-Fische schwimmen in großen Becken nebenan. Die Tilapias bekommen ihr Fischfut­ ter. Woher aber nehmen die Tomaten­ pflanzen die Nahrung, die sie für dicke, saftige Früchte brauchen? Die Antwort: von den Tilapias! In den Zuchtanlagen fließt das Wasser aus dem Fischbe­ cken durch einen Filter, der den groben Dreck auffängt. Danach geht es durch einen Biofilter, in dem Bakterien le­ ben. Sie wandeln den Stoff Ammonium, den die Fi­ sche über ihre Kiemen ausscheiden, in Ni- trat um. Das ergibt den perfekten To­ matendünger! So entsteht ein Kreislauf, in dem fast kein Wasser mehr verloren geht. Selbst der Wasserdampf, den die To­ matenpflanzen wieder „ausschwitzen“, lässt sich auffangen, abkühlen und als Wasser zurück ins Fischbecken leiten. Fertig ist der „Tomatenfisch“! DER TOMATENFISCH Ziemlich beste Freunde: Fische und Tomaten teilen sich alles, was sie zum Wachsen brauchen D 21 Coole idee Tilapias gehören zur Familie der Buntbarsche. Ursprünglich stammen sie aus warmen Flüssen wie dem ägyptischen Nil und dem Jordan im Nahen Osten. Die Tomatenfischzucht findet im Gewächshaus statt. Dafür eignet sich sogar ein Dachgarten mitten in der Stadt! Wer isst was? Weil die Anlage ein geschlossener Kreislauf ist, lässt sich auch in trockenen Gegenden Tomaten- fischzucht betreiben. Und wer hat’s erfunden? Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnen- fischerei in Berlin. Nitrat = Dünger 21

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