Umweltbelastung in Städten vermeiden
Studien zeigen, wie Stadtplaner Umweltbelastungen verringern können
Lärm und Luftverschmutzung können ernste körperliche, psychische und soziale Folgen haben. Auch übermäßige und langandauernde Hitze versetzt uns in Stress. Wie können Stadtplaner in Zukunft diese Gefahren für Stadtbewohner verringern?
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Gründerzeitviertel, Trabantenstadt, Einfamilienhäuser in der Vorstadt – anhand verschiedener Bebauungsstrukturen lässt sich vorhersagen, wie stark Menschen in urbanen Milieus Lärm und Feinstaub sowie hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Fallstudien der Humboldt Universität zu Berlin und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), die diese Zusammenhänge anhand von Daten aus Leipzig untersucht hatten.
Leipzig hat seit der Wiedervereinigung 1990 einen drastischen Strukturwandel erlebt und weist typische Stadtentwicklungsmuster auf. Die Forscher fokussierten sich auf Wohngebiete und klassifizierten die verschiedenen Bebauungsformen in sieben Gruppen. Den Ergebnissen der Studien zufolge beeinflusst die Bebauung, wie sich Lärm und Feinstaub in Wohngebieten ausbreiten.
Bestimmte Gebäudestrukturen puffern Lärm- und Luftbelastung effektiver ab als andere. Städter mit einem niedrigen sozial-ökonomischen Entwicklungsindex leben oft mit hoher Luftbelastung und sind somit doppelt benachteiligt. In Plattenbausiedlungen und mehrstöckigen Mietskasernen heizt sich die Luft im Sommer besonders auf, umso wichtiger sind Stadtgrün und Wasserflächen in der Nähe von Wohngebieten für das Klima einer Stadt.
Der Zusammenhang zwischen Siedlungsstrukturen und Oberflächentemperaturen gilt auch für Berlin und New York. Das bestätigte sich in der Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der New Yorker Universität The New School.
Vorhersagen für Umweltbelastungen in Wohngebieten sind möglich, so die Studien, und sie sollten in Zukunft stärker bei Bauplanungen berücksichtigt werden. Das zumindest fordert die Europäische Umweltagentur (EUA) in Anbetracht der Belastungen, denen europäische Stadtbewohner momentan ausgesetzt sind.

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft
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