Kurz und Knapp

  • Paderborner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen sich im Rahmen eines Themenspecials mit Sprachbildung und Kommunikation auseinander.
  • Der humanoide Roboter NAO interagiert mit Kindern und hilft ihnen beim Lernen von Sprachen.
  • Das dreijährige Forschungsprojekt „merits“ will den kindlichen Spracherwerb und gleichzeitig die Mensch-Maschine-Interaktion fördern.

Einblicke ins SprachSpielLabor

Im SprachSpielLabor der Universität Paderborn sind Gespräche mit humanoiden Robotern längst an der Tagesordnung: Kinder interagieren mit ihnen und lernen dadurch spielerisch Sprache kennen. Denn mit dem Einsatz der Maschinen lassen sich Sprachbildung und flüssige Kommunikation gut trainieren.

Gemeinsam mit dem Roboter NAO lesen die kleinen Besucherinnen und Besucher des SprachSpielLabors in einem Buch und führen interaktive Gespräche. Da Kommunikation von Mustern geprägt ist, kann NAO hier perfekt eingesetzt werden. Indem er auf Dinge zeigt und diese beschreibt, können die Kinder spielerisch einen konkreten Handlungszusammenhang herstellen – und erlernen somit leichter den Umgang mit der Sprache.

Das unterstützt nicht nur den kindlichen Spracherwerb, sondern soll auch die Entwicklung der Mensch-Maschine-Interaktion fördern. Denn wenn Roboter und Mensch bestmöglich miteinander kommunizieren wollen, müssen beide sich an Strukturen und Routinen erinnern – was auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz noch nicht ausreichend etabliert ist: „Diese kommunikative Vielfalt kann ein Roboter noch nicht eigenständig umsetzen, genauso wie er auch nicht auf alles gleichzeitig reagieren kann“, sagt Prof. Dr. Katharina Rohlfing, die gemeinsam mit ihrem Team im SprachSpielLabor forscht. Derzeit arbeiten zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, Algorithmen für die Mensch-Maschine-Interaktion zu entwickeln.

Das Forschungsprojekt „merits“, das sich mit frühkindlichem Medienumgang und dem Sprachenlernen mit Robotern beschäftigt, ist auf drei Jahre ausgelegt und beim NRW Graduiertenkolleg „Digitale Gesellschaft“ angesiedelt. Die standortübergreifende Einrichtung wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert.

08.07.2019

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