Kurz und Knapp

  • Künstliche Intelligenz wird ein wichtiger Baustein für die Mobilität von morgen.
  • Ein Team von Fachleuten schlägt eine übergreifende Mobilitätsplattform vor, um die Verkehrswende voranzutreiben.
  • Eine besondere Herausforderung könnte die Übergangszeit zwischen der herkömmlichen und der automatisierten Mobilität werden.

Mobilität der Zukunft könnte effizienter und schadstoffärmer sein

Intelligent unterwegs sein – das heißt, nicht immer nur das Auto zu benutzen, sondern verschiedene Verkehrsmittel zu kombinieren. Erleichtern können dies Verfahren der Künstlichen Intelligenz. Wie die KI-basierte Mobilität vorangetrieben werden kann, damit hat sich die Arbeitsgruppe „Mobilität und intelligente Verkehrssysteme" der Plattform Lernende Systeme beschäftigt. Ihr Vorschlag: die Einrichtung einer übergreifenden Mobilitätsplattform, die Angebote unterschiedlicher Dienstleister sowie Verkehrs- und Infrastrukturinformationen bündelt und zur Verfügung stellt.
Hinter dem Vorschlag steckt die Idee, mit Sensoren, Kameras sowie intelligenten Infrastrukturen und Plattformen Verkehrsdaten zu erfassen und zu verwalten. Die gesammelten Daten könnten dann mit Verfahren des Maschinellen Lernens (ML) verarbeitet werden, empfiehlt die Arbeitsgruppe, der Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft angehören. Ihre Erkenntnisse hat sie in einem gerade veröffentlichten Bericht zusammengefasst.

Einsatzgebiete gibt es viele. Wären beispielsweise Autos miteinander vernetzt, könnten sie Verkehrsströme in Echtzeit analysieren, Staus vermeiden und mit einem effizienten Fahrstil Schadstoffemissionen reduzieren. Lkws könnten künftig in sehr geringem Abstand kraftstoffsparend in Kolonne fahren, ohne dass die Verkehrssicherheit beeinträchtigt würde.

Im Schienenverkehr könnten automatisierte und fahrerlose Züge eine höhere Kapazität des Netzes ermöglichen, exakt zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kundschaft. Mit intelligenten Assistenzsystemen, den Driver Advisory Systems, könnten in einem bedarfsorientierten Schienenverkehr auch stillgelegte Strecken mit kleinen, hoch automatisierten Schienenfahrzeugen wiederbelebt werden.

Eine große Herausforderung sieht die Arbeitsgruppe in der Übergangszeit von der herkömmlichen zu einer komplett automatisierten Mobilität. Denn hier bewegen sich nicht automatisierte und automatisierte Fahrzeuge ebenso wie Radfahrer und Fußgänger. „Ein Meilenstein auf dem Weg zur vernetzten und intelligenten Mobilität sind gut gestaltete Schnittstellen für die Interaktion zwischen Mensch und Maschine“, sagt Tobias Hesse, Abteilungsleiter Fahrzeugfunktionsentwicklung und Systemfunktionsentwicklung am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum; er ist neben Christoph Peylo von Bosch Co-Leiter der Arbeitsgruppe. „Beispielsweise muss ein hoch automatisiertes Fahrzeug in der Lage sein, jederzeit mit seinen Insassen sowie mit anderen Autofahrern, Radfahrern oder Fußgängern verständlich zu kommunizieren.“

Die Plattform Lernende Systeme ist ein Forum für Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um sich über technologische, wirtschaftliche und ethische Fragen auszutauschen, die mit der Entwicklung Lernender Systeme und Künstlicher Intelligenz einhergehen. Die AG „Mobilität und intelligente Verkehrssysteme“ ist eine von insgesamt sieben Arbeitsgruppen.

13.08.2019

Metadaten zu diesem Beitrag

Mehr zum Themenfeld:

Schlagworte zu diesem Beitrag: