Lassen sich Haftungsfragen ausbremsen? Neues Online-Video zum autonomen Fahren

Wer sich mit autonomem Fahren beschäftigt, kommt an ethischen und rechtlichen Fragen nicht vorbei. Das Projekt „RIKI“ hat nun ein YouTube-Video veröffentlicht, das sich der Schuldfrage beim autonomen Fahren kurz und knapp annimmt. Es ist das erste auf dem YouTube-Kanal des Projektes – weitere sollen folgen.
Wer ist eigentlich schuld, wenn ein autonom fahrendes Auto einen Unfall baut? Und wer haftet für Schäden? Der Wissenschaftler Christian Hubschneider vom Forschungszentrum für Informatik in Karlsruhe ergründet diese kurz und knapp in seinem Video.


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Vieles ist noch ungeklärt

Wer bei einem Unfall mit einem autonom fahrenden Auto haftet, ist zumindest für aktuelle Forschungsfahrzeuge recht einfach zu bestimmen: Der Begleitfahrer oder die Begleitfahrerin. Denn er oder sie ist in der Lage, im Zweifel die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Wenn etwas passiert, trägt also der mitfahrende Mensch die Verantwortung. Weniger klar ist die Situation, wenn ein autonom fahrendes Auto ohne menschlichen Beifahrer unterwegs ist: Hier haftet bei einem Unfall der Halter, also derjenige, der das Fahrzeug besitzt und einsetzt. Diskutiert wird derzeit, ob auch die Hersteller und Sicherungsstellen wie der TÜV haften sollten. Grundsätzlich gilt es, zwischen dem Zivilrecht und dem Strafrecht zu unterscheiden. Auf zivilrechtlicher Ebene – also wenn es um Geld für entstandene Schäden geht – können sich die Fahrzeughalter gegen Haftungsansprüche versichern. Im Strafrecht ist das nicht so einfach: Wer letztlich die Schuld daran trägt, dass ein Mensch bei einem Unfall mit einem autonom fahrenden Auto ums Leben gekommen ist, wird nach wie vor diskutiert.

Wissenschaftliche Expertise im öffentlichen Diskurs

Christian Hubschneiders Video ist der Auftakt zu einer Reihe des Projektes „Risikokommunikation zur Künstlichen Intelligenz“, kurz: RIKI. RIKI ist am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel ist es, KI-Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu ermutigen und dabei zu unterstützen, sich in die öffentliche Debatte rund um ihr Forschungsthema einzubringen. Dazu wird es an sechs Standorten Workshops für die Forschenden und auch zwei Diskussionsrunden geben, in denen Bürgerinnen und Bürger mit KI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern ins Gespräch kommen können. Im Rahmen des Projekts entstehen außerdem Videobotschaften zu kritischen KI-Fragen – wie die von Christian Hubschneider –, die auf dem YouTube-Kanal des Projekts veröffentlicht werden.

 

24.05.2019


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