Kurz und Knapp

  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Themenfeld „Quanteninformatik – Algorithmen, Software, Anwendungen“ auf der Grundlage des Programms „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“.
  • Damit leistet das BMBF einen Beitrag zur Umsetzung der Hightech-Strategie der Bundesregierung.
  • Projektskizzen können bis zum 29. Februar 2020 eingereicht werden.

Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch Quantencomputer verbessern

Computer auf der Basis von Quantenmechanik sind für bestimmte IT-Problemstellungen nachweislich schneller als die leistungsfähigsten digitalen Computer. Das haben theoretische Arbeiten gezeigt. Um die immer komplexeren Systeme und Verfahren in der modernen Industrie zu bewältigen, sind diese Hochgeschwindigkeitsrechner von großer Bedeutung.

Vom Einsatz von Quantencomputern könnten zum Beispiel Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen wie auch die Finanz- und Logistikbranchen profitieren. Bislang befinden sich sowohl die Quantencomputer als auch die Software, mit der diese betrieben werden sollen, im Forschungsstadium. Da es sich um ein hochkomplexes Forschungsgebiet handelt, das hervorragende Kenntnisse sowohl der Quantenmechanik als auch der Informatik erfordert, sind die spezifischen Vorteile konkreter Anwendungen auch vielfach noch unklar. Daher führt das BMBF die Forschungen zur praktischen Anwendung von Quantencomputern weiter und fördert alle Entwicklungsarbeiten, die für die Nutzung von Quantencomputern erforderlich sind.

Schwerpunkte, Themen und Ziele der Förderung

Gefördert werden kooperative, vorwettbewerbliche Verbundprojekte, die sich durch ein hohes Risiko und eine besonders komplexe Forschungsaufgabe auszeichnen und praxisnahe Lösungen anstreben. Themen der Projekte könnten zum Beispiel die Anpassung und Optimierung bekannter Quantenalgorithmen für neue Anwendungen, das Quanten-Maschinenlernen oder die Optimierung klassischer Hardware zur effizienten Simulation von Quanten-Hardware und -Algorithmen sein. Außerdem werden Projekte gefördert, die an der (Weiter-)Entwicklung einer für Quantencomputer geeigneten Betriebssoftware arbeiten.

Die Chancen einer Förderung erhöhen sich für solche Projekte, die kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups einbinden. Wünschenswert im Rahmen der Förderung sind zudem der Transfer von Wissen aus Forschungsinstituten in Unternehmen sowie Unternehmensgründungen im Anschluss und als Ergebnis der Unterstützung.

Das übergeordnete Ziel der Förderung ist es, die Kompetenzen der Unternehmen in Deutschland in Bezug auf die Nutzung von Quantencomputern zu stärken. Dadurch sollen diese in die Lage versetzt werden, innovative Produkte und Anwendungen für die Märkte von morgen zu entwickeln.

Antragsberechtigte und Höhe der Zuwendungen

An der Ausschreibung können sich sowohl Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft als auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Deutschland beteiligen. Die Höhe der Zuwendung pro Unternehmen und Vorhaben ist nach Tätigkeitsschwerpunkten gestaffelt. Grundlagenforschung wird mit maximal 40 Millionen Euro gefördert. Bis zu 20 Millionen Euro entfallen auf Projekte, die überwiegend in der industriellen Forschung und/oder der Grundlagenforschung tätig sind und Vorhaben im Bereich der experimentellen Entwicklung können mit bis zu 15 Millionen Euro rechnen.

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen mit einer gewerblichen Ausrichtung müssen sich mit mindestens 50 Prozent Eigenmitteln beteiligen. Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbare Institutionen, die nicht in den Bereich der wirtschaftlichen Tätigkeiten fallen, können mit bis zu 100 Prozent gefördert werden.

In einem zweistufigen Verfahren können schriftliche Projektskizzen bis zum 29. Februar 2020 eingereicht werden.

 

31.10.2019

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