Kurz und Knapp

  • Schon heute sind Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) aus der medizinischen Forschung und der Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken, ihr Potenzial ist für die „Medizin der Zukunft“ aber lange noch nicht ausgeschöpft.
  • Wie weit der digitale Wandel der Medizin bereits fortgeschritten ist, stellt der Newsletter „Aktuelle Ergebnisse der Gesundheitsforschung“ vor.
  • Projektbeispiele illustrieren den Einsatz Künstlicher Intelligenz und wie Menschen konkret davon profitieren können.

Daten helfen heilen

Videosprechstunde beim Arzt, Labordaten per Telemedizin, Computer, die Röntgenbilder analysieren. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden die Gesundheitsforschung und -versorgung so tiefgreifend und vielfältig verändern wie kaum eine andere Innovation zuvor. Wie weit der digitale Wandel der Medizin bereits fortgeschritten ist, stellt die Sonderausgabe des Newsletters „Aktuelle Ergebnisse der Gesundheitsforschung“ vor. Herausgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Wie nutzen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) in der Gesundheitsforschung schon heute dem Menschen? Auf über 30 Seiten stellt der Newsletter exemplarisch Projekte vor, die sowohl die medizinische Forschung als auch die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern.

In der Krebsmedizin etwa werden dank Digitalisierung und KI wichtige Fortschritte erzielt. Ausgefeilte Algorithmen sind heute in der Lage, molekularbiologische und klinische Daten eigenständig und zuverlässig zu analysieren – das verschafft Forschenden immer tiefere Einblicke in die Entstehung von Krankheiten und deren komplexe Muster. Ärztinnen und Ärzte kann (und soll) dies nicht ersetzen, doch helfen diese Datenanalysen den Medizinern, Erkrankungen immer präziser zu diagnostizieren und wirkungsvoller zu behandeln. So kann die Datenanalyse durch KI-gestützte Systeme beispielsweise dazu beitragen, den Krankheitsverlauf von Kindern mit Hirntumoren besser vorherzusagen und die Behandlung entsprechend den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten und jeder einzelnen Patientin auszurichten.

KI verbessert aber auch medizinische Hilfsmittel: Moderne Beinorthesen beispielsweise geben ihren Trägern mithilfe von Selbstlernenden Systemen und Robotik mehr Bewegungsfreiheit. Ausgeklügelte Algorithmen ermöglichen stark schwerhörigen oder sogar tauben Menschen räumliches Hören und helfen ihnen so etwa, sich im Straßenverkehr besser zu orientieren und Gefahrenquellen wie vorbeifahrende Autos schneller wahrnehmen zu können.

Diese und weitere Beispiele zeigen, wie Digitalisierung und der Einsatz von KI in der Gesundheitsforschung schon heute die medizinische Versorgung erleichtern und sie künftig prägen werden.

Voraussetzung für diesen digitalen Wandel ist jedoch ein breiter gesellschaftlicher Konsens – ethische und rechtliche Fragen zum Einsatz von KI in der Gesundheitsforschung sind ebenso wie die Konsequenzen ihrer Nutzung von Beginn an mitzudenken. Im Interview sprechen Professor Steffen Augsberg, Mitglied im Deutschen Ethikrat, die Wissenschaftlerin Antje Wulff und der Data-Scientist Prof. Olaf Wolkenhauer über die Chancen und Risiken, die mit dem digitalen Wandel in der Gesundheitsforschung einhergehen.

Digitalisierung und der Einsatz von KI in der Gesundheitsforschung und -versorgung haben für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen hohen Stellenwert. Digitalisierung ist als Leitlinie im aktuellen Rahmenprogramm Gesundheitsforschung verankert. Das BMBF hat die Forschungsförderung auf diesem Gebiet breit aufgestellt.

 

01.10.2019

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