Verursacht Schokolade eigentlich Diabetes?

Portrait Donner-Banzhoff Norbert Donner-Banzhoff, Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitive Medizin

„Auch als Diabetiker muss man nicht auf genussvolles Essen verzichten.“

Nein. Zuviel Schokolade hat keine Auswirkungen darauf, ob man an Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, erkrankt. Generell muss man bei Diabetes zwischen zwei Typen unterscheiden: Dem Typ-1-Diabetes, der häufig bereits im Jugendalter auftritt und auf dessen Entstehung Essgewohnheiten und Lebensstil keine Auswirkungen haben. Und der Volkskrankheit Typ-2-Diabetes, dem sogenannten Altersdiabetes, der den weitaus größeren und stark wachsenden Teil der Betroffenen ausmacht.

Typ-2-Diabetes entwickelt sich eher schleichend. Ursachen der Erkrankung sind überwiegend Übergewicht und Bewegungsmangel. Die Bauchspeicheldrüse ist mit dem Abbau des Zuckers aus dem Blut überlastet. Süßes, das den Blutzucker zusätzlich anhebt, sollte dann vermieden werden. Aber auch als Diabetiker muss man nicht auf genussvolles Essen und auch nicht auf Süßes verzichten. Schokolade ist nur dann ein Problem, wenn man insgesamt zu viel Nahrung zu sich nimmt; das lässt sich an einer Gewichtszunahme leicht erkennen. Typ-2-Diabetiker sind oft übergewichtig; Gewichtsabnahme von einigen Kilo kann den Zeitpunkt herausschieben, an dem man Medikamente für die Zuckerkrankheit einnehmen muss. Schließlich: dunkle Schokolade macht verschiedenen Studien zufolge nicht nur glücklich, sondern auch wirkt positiv auf Herz und Gefäße.