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Forscher

Lichtverschmutzung Der helle Wahnsinn Kaum wird es dunkel, schalten Menschen Lichter an. Warum ist das so? Weil wir Menschen tagsüber aktiv sind, verlassen wir uns am meisten auf unsere Augen und das, was wir im Hellen sehen. Licht gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Licht und Aktivität gehören bei Menschen offenbar eng zusammen. So gehen Bewohner der meist hell erleuch­ teten Großstädte im Durchschnitt später ins Bett als Landbewohner. Aber was machen die Tiere, wenn es nachts kaum noch dunkel wird? Wenn du in der Stadt lebst, kannst du es abends hören: Singvögel zwitschern dort länger als ihre Artgenossen auf dem Land. Tiere unter Lichtstress Grundsätzlich braucht die Natur das Licht, unter ande­ rem, damit Pflanzen wachsen können. Aber auch die Dunkelheit ist wichtig: Manche Tiere wie Fledermäuse oder Motten sind nachts aktiv. Sie verlassen sich lieber auf ihr feines Gehör, auf Tastorgane oder ihren Geruchs­ sinn. Grelles Licht bringt sie durcheinander, die Stra­ ßenbeleuchtung blendet sie. Forscherinnen und Wissenschaftler beobachten das Verhalten der Tiere aufmerksam, denn jede Tierart reagiert anders auf das Licht. Sie haben zum Beispiel festgestellt, dass Zugvögel in Großstädten nachts die Orientierung verlieren, weil sie die vielen Lichter mit Sternen verwechseln. Und auch, wenn nachts Millionen von Insekten von Straßenlaternen angezogen werden, kann das große Auswirkungen auf die Natur haben: Denn dann verbrennen viele Mücken und Fliegen an den heißen Lampen oder werden von Spinnen gefangen, die gelernt haben, genau dort ihre Netze zu spinnen. Da Mücken und andere Insekten aber auch vielen anderen Tieren als Nahrung dienen, hat ihr massenhafter Tod an den Laternen Folgen für die ganze Nahrungskette. Einfach mal abschalten Lichtverschmutzung kann also zu einem ernsten Umwelt­ problem werden. Deswegen überlegen Forscherinnen und Forscher, wie man Tiere und Pflanzen vor Lichtstress schützen kann. Einige Experten empfehlen, einfach nur umzudenken, nach dem Motto: so viel Licht wie nötig, so wenig wie möglich. Das heißt: künstliches Licht nur dort einzusetzen, wo wir es wirklich brauchen. Dann gibt das Licht den Menschen Sicherheit, die Natur kann ihr eigenes „Nachtleben“ wieder genießen – und der helle Wahnsinn ist ausgeknipst. Die Welt bei Nacht. So hell sieht unsere Erde aus dem Weltraum aus. Wo kaum Menschen leben, gibt es nur wenig künstliches Licht. Infos, Rätselund Basteleienzu künstlichem und natürlichem Lichtfindest duunter: www.verlustdernacht.de/ junge-forscher.html natürlichem Lichtfindest In unseren Städten wird es nachts wegen der vielen Straßenlaternen und beleuchteten Gebäude nicht mehr richtig dunkel. Wenn uns Menschen das stört, lassen wir die Rollos runter. Tiere und Pflanzen können das nicht. Welche Folgen hat es für die Natur, wenn künstliches Licht die Dunkelheit vertreibt? 14

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