Navigation und Service

Springe direkt zu:

Das Alter hat Zukunft

Viele Forscher, eine Agenda

„Das Alter hat Zukunft“ – unter dieser Überschrift stehen die vielfältigen Forschungsprojekte der ressortübergreifenden Forschungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel. Von 2012 bis 2016 investiert allein das BMBF dafür bis zu 415 Mio. Euro. Um welche Themen geht es dabei?

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist heute so hoch wie nie zuvor – und sie wird voraussichtlich noch weiter steigen. Dabei verlängert sich die gesunde Lebenszeit, während das so genannte höchste Alter immer später beginnt. Zugleich sinkt die Bevölkerungszahl aufgrund einer anhaltend niedrigen Geburtenrate. Die Folge ist ein deutlicher Wandel in der Altersstruktur unseres Landes. Laut Prognose des Statistischen Bundesamtes wird im Jahr 2030 etwa die Hälfte der Menschen über 50 und fast jede dritte Person älter als 65 Jahre sein.

Dadurch verändern sich die Lebenswege, Wünsche und Wertvorstellungen von Menschen aller Generationen – und somit auch manche hergebrachte Vorstellung von Bildung, Arbeit oder Familie. Nicht zuletzt spielt auch Zuwanderung eine immer wichtigere Rolle für die Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Forschungsagenda der Bundesregierung rückt daher folgende Fragen in den Mittelpunkt:

1. In welcher Gesellschaft wollen wir künftig leben?

Eine Gesellschaft des längeren Lebens muss sich der Frage nach der Verteilung von Lasten und Ressourcen stellen. Die Bundesregierung unterstützt die Erforschung des Selbstverständnisses der Generationen und der Rollen, die sie jeweils einnehmen.

2. Wie bringen wir uns auch im Alter in Wirtschaft und Gesellschaft ein?

Durch eine stärkere Einbindung älterer Menschen sollen deren oft ungewollt ungenutzte Potenziale besser genutzt werden – ob beruflich, privat oder im Ehrenamt. Teams aus Mitarbeitern verschiedener Altersgruppen sind erwiesenermaßen auch ein Erfolgsfaktor im Wettbewerb.

3. Wie bleiben wir länger gesund?

Dank verbesserter Lebensbedingungen und einer guten medizinischen Versorgung sind wir dem Menschheitstraum eines langen, gesunden Lebens heute näher denn je. Um die Gesundheit möglichst lange zu erhalten, unterstützt die Bundesregierung unter anderen auch die Grundlagenforschung zum Altern.

4. Wie bleiben wir mobil und vernetzt?

Technische Systeme und intelligente Dienstleistungen helfen älteren Menschen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Zum Beispiel sollen die Zugänge im öffentlichen Personennahverkehr angepasst werden, um den individuellen Bedürfnissen und technischen Fähigkeiten älterer Menschen besser zu entsprechen.

5. Wie wohnen wir auch im Alter sicher und unabhängig?

Moderne Technik bietet älteren Menschen die Möglichkeit eines langen selbstbestimmten Lebens in der eigenen Wohnung, beispielsweise über Sturzerkennung oder Erinnerungshilfen. Oft ist allerdings die Funktionalität oder Bedienung der Systeme noch zu kompliziert. Daher arbeiten Forscher an verbesserten und intuitiveren Lösungen.

6. Wie erhalten wir unsere Lebensqualität im Falle von Pflegebedürftigkeit?

Viele Menschen in Deutschland wünschen sich, auch im Falle einer Pflegebedürftigkeit zuhause zu leben. Sie wollen trotzdem selbstbestimmt ihren Alltag gestalten und zum Beispiel weiterhin ihre Mahlzeiten selbst zubereiten. Für die Unterstützung der Pflegebedürftigen sind Pflegekräfte und pflegende Angehörige auf fundiertes Wissen angewiesen. Dies wird durch Forschung ermittelt und schafft so die Grundlage für eine gute Betreuung.