Frische Expertise zu den
Materialien von morgen

Wir recyceln Plastik, Aluminium und Papier – aber wie sieht es eigentlich mit Bauabfällen aus? Welche Möglichkeiten gibt es, alten Baumaterialien neues Leben einzuhauchen? Wie können wir den Gedanken der Kreislaufwirtschaft auch beim Bauen und Sanieren umsetzen? Und was können wir heute schon tun, damit unsere Gebäude in Zukunft nachhaltiger werden? Über diese und weitere Fragen diskutierten Leon Falke und Louisa Brüssermann vom Projekt RE.MATERIAL zusammen mit Charlotte und Daniel von den „Fachwerkhelden“, die einen verfallenen Resthof in einen nachhaltigen Wohntraum verwandeln wollen.

Die „Frische Expertise zu den Materialien von morgen“ lud am 22. Juni 2022 um 17 Uhr zum aktiven Diskutieren und Austauschen auf Instagram ein. Das aufgezeichnete Gespräch können Sie im Nachgang auch hier und auf YouTube sehen.

 

Drei Fragen an RE.MATERIAL

Wir sind …

Wir sind Jule, Louisa, Nina und Leon – vier Studierende im Master Architektur an der Hochschule Bremen. Wir sind der Meinung, dass im Bau etwas nicht ganz „rund“ läuft und wollen hinterfragen, ob das nicht auch anders geht.

Das ist unser „Projekt“ und wir möchten damit Folgendes erreichen …

RE.MATERIAL ist ein Projekt, das sich mit dem Wiederverwendungs-Potential von Bauabfällen befasst. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass Bauen konventionell als linearer Prozess verstanden wird. Die Materialien werden nach der Lebensphase eines Gebäudes als Abfall entsorgt. An dieser Stelle möchten wir eingreifen und die gängige Praxis hinterfragen.

In einem offenen Atelier sollen verschiedene Akteurinnen und Akteure aus und um das Bauen zusammengebracht werden, um zu untersuchen, wie sich das Bauen von einem linearen Prozess zu einem Stoffkreislauf entwickeln könnte. Das Ziel ist es, bestehende Strukturen zu erfassen, Probleme zu identifizieren und Ansätze für mögliche Lösungen für ein zirkuläres Bauen zu finden.

Für die Zukunft des Bauens wünschen wir uns diese drei Dinge …

  • Ressourcenschonender Umgang mit Rohstoffen – der gesamte Lebenszyklus eines Baus sollte berücksichtigt und von Beginn an mitgedacht werden.
  • Größeres Bewusstsein für die Wahl und den Einsatz wiederverwendeter (Bau-)Materialien.
  • Bestandsstrukturen sollen weiter genutzt und Abriss kritisch hinterfragt werden. Dies bedingt eine höhere Flexibilität in der Bewertung von Bauvorhaben. Bestandsumnutzung muss anderen baurechtlichen Regeln unterliegen als ein Neubau.

www.re-material.de https://www.instagram.com/re.material/

Drei Fragen an die Fachwerkhelden

Wir sind …

Wir sind Charlotte und Daniel und sanieren gemeinsam einen Resthof in Niedersachsen. Daniel ist IT-Spezialist und Charlotte gelernte Landwirtin. Aus diesem Grund haben wir neben dem gemeinsamen Hof auch ein gemeinsames Start-up gegründet. Durch unsere komplementären Charaktere sind wir ein einzigartiges Team!

Das ist unser „Projekt“ und wir möchten damit Folgendes erreichen …

Nachhaltigkeit hört nicht vor der Haustür auf. Als wir uns gefragt haben, wie wir unser Haus sanieren wollen, und uns mit nachhaltigen Baustoffen sowie Erneuerbaren Energien beschäftigt haben, war für uns schnell klar, dass wir in einem Haus leben möchten, in dem möglichst viele nachhaltige Baustoffe verbaut sind. Denn modernes, gesundes Wohnen und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. Aus diesem Grund haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, allen zu zeigen, wie man alte Bausubstanz modern und nachhaltig sanieren sowie mithilfe von neuen Technologien klimaneutral eigene Energie und Wärme erzeugen kann.

Für die Zukunft des Bauens wünsche wir uns diese drei Dinge …

• Dass alte Bausubstanz genutzt wird anstatt immer neue Flächen zu versiegeln.

• Dass wir endlich anfangen, in Kreisläufen zu denken anstatt nur schwarz oder weiß zu sehen.

• Dass Nachhaltigkeit beim Bauen mehr gefördert wird.

https://www.instagram.com/fachwerkhelden/