„Nicht nur Sende-, sondern auch Empfangsknopf drücken“
Am Vormittag des 14. Januar wurde mit der offiziellen Auftaktveranstaltung im Berliner Futurium das Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt! eröffnet. Zu Beginn der kurzweiligen Veranstaltung diskutierte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger mit Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog (WiD), und dem Direktor des Futuriums, Dr. Stefan Brandt, darüber, was Wissenschaft eigentlich antreibt. Die Ministerin verwies unter anderem darauf, wie klar uns aktuell die Pandemie die Bedeutung wissenschaftlicher Anstrengungen vor Augen führe.
Doch in diesem Wissenschaftsjahr gelte es für die Forschenden, „nicht nur den Sende-, sondern auch den Empfangsknopf zu drücken“. Denn Wissenschaft profitiere stark von Bürgerbeteiligung, wie in der Veranstaltung beispielhaft belegt wurde – von Schmetterlingszählungen oder Luftmessungen durch die Bevölkerung bis zu einer Videospiel-Community, die gemeinsam im virtuellen Raum die Struktur eines HIV-Hüllproteins erforschte.
Vorgeschmack auf ein vielfältiges Jahr
Das folgende Programm gab einen Vorgeschmack darauf, wie vielfältig dieses Wissenschaftsjahr wird: Prof. Dr. Huub Dijstelbloem berichtete davon, wie Bürgerbeteiligung in den benachbarten Niederlanden zu vielversprechenden Ergebnissen führt. Ein Projekt der Universität der Künste Berlin (UdK) rückte mit dem Projekt „Quasselstrippe“ Schülerinnen und Schüler als Vertretende einer neuen Generation in den Mittelpunkt und gab ihren Fragen Raum – zum Beispiel nach einer Eindämmung von übermäßigem Plastikverbrauch im Supermarkt oder nachhaltigen Verkehrslösungen. Dann wurde es künstlerisch: Mit den „Improvisionären“ fragte ein Improtheater-Ensemble auf der Bühne spielend nach nachhaltigen Methoden für Weltall-Reisen – Wissenschafts-Comedy auf Impulsbasis. Anschließend wurde der IdeenLauf, die zentrale Mitmachaktion im Wissenschaftsjahr 2022, präsentiert.
In der folgenden Podiumsdiskussion sprach die Bundesforschungsministerin zusammen mit Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft über Perspektiven und Chancen für beide Seiten. Denn das Motto lautet: „Die Wissenschaft der Zukunft beginnt mit Ihrer Frage!“ Es ging um Wege, Wissenschaft breiter in die Gesellschaft zu tragen und Forschenden im Umkehrschluss die nötigen Ressourcen – zeitliche und finanzielle – bereitzustellen. Währenddessen stellten die Zuschauerinnen und Zuschauer im Livestream bereits erste Fragen: Wie schaffen wir es, dass die Digitalisierung der Nachhaltigkeit am Ende nicht im Wege steht? Warum gibt es Geschichte, aber nicht Zukunft als Schulfach?
Zum krönenden Abschluss wurde Matthias Maurer von der ISS zugeschaltet. Der Astronaut bekräftigte sein Engagement für das Wissenschaftsjahr 2022 und hatte auch selbst eine Frage für die Wissenschaft: „Wie schaffen wir es, Weltraummüll zu vermeiden und vorhandenen zu entsorgen?“
Im Nachgang der offiziellen Eröffnung gab es dann noch für alle Interessierten die Möglichkeit zum lebhaften Austausch im virtuellen Raum. Die passende Verlängerung eines gelungenen Auftakts für ein ganz besonderes Wissenschaftsjahr!