Inwiefern lässt sich eine umfassende Theorie entwickeln, die Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften vereinigt?
Die aktuellen Krisen auf globaler Ebene machen deutlich, dass reduktionistische, mono-epistemologische (also eine rein natur-, sozial- oder geisteswissenschaftliche Perspektive) aber auch die bestehenden interdisziplinären Ansätze angesichts der Komplexität der Probleme absehbar nicht ausreichen werden, um die kommenden Herausforderungen der Menschheit zu lösen. Hinzu kommt eine zunehmende Erkenntnisstagnation in der Grundlagenforschung seit über 50 Jahren trotz aller Fortschritte i.B. von Technik, Anwendung und Empirie. Benötigt wird daher offenbar ein erkenntnistheoretischer Paradigmenwechsel. Wichtige Impulse dafür könnte ein vertieftes Verständnis für die Bedeutung unbewusster Strukturen und Prozesse i.R. einer mathematisierten, biopsychosozialen Theorie liefern, wie sie bspw. in ersten Ansätzen in naturphilosophisch-anthropologischen Überlegungen aus dem Bereich der Physik und Psychoanalyse im 20ten Jahrhundert entwickelt wurde.