Können nur Menschen lachen? Und wieso lacht der Mensch?

25.03.2022
Kurz und knapp

Neben dem Menschen können auch Menschenaffen im klassischen Sinne lachen. Die detaillierteste Gesichtsmimik hat eindeutig der Mensch. Das Besondere bei Primaten ist die soziale Komponente, die Gemeinschaft schafft. Doch auch Ratten lachen, wir bekommen es nur nicht mit. Freuen können sich auch viele andere Tiere.

Freude ja, Lachen nein?

„Von den Lebewesen lacht allein der Mensch“, meinte der griechische Philosoph und Naturforscher Aristoteles. Doch der Mann irrte. Dass sich höher entwickelte Tiere freuen können, steht außer Frage – das Spektrum reicht vom schwanzwedelnden Hund bis zum ausgelassen auf der Weide umherspringenden Kälbchen. Aber so eine detaillierte Lachmimik wie beim Menschen sucht man in der Tierwelt vergebens.

Wenn wir lachen, sind daran allein 17 Muskeln für die Gesichtsmimik beteiligt, am ganzen Körper sind sogar 80 Muskeln involviert. Das Besondere am menschlichen Lachen, die überwiegend stimmhaften, mehr oder weniger melodischen Silben beim Ausatmen, findet sich vergleichbar nur bei unseren allernächsten Verwandten, bei Schimpansen und Bonobos. Auch sie können ein „Lach-“ oder „Lächelgesicht“ aufsetzen.

 

Lachen ist älter als die Menschheit

Das Lachen bei Orang Utan und Gorilla läuft dagegen mittels stimmloser Kicher- oder Keckerlaute ab. Lachen ist ein Reflex: Ein durch die Empfindungsnerven an das Gehirn weitergeleiteter Reiz wird in eine Muskelbewegung umgesetzt. Die Fähigkeit zu lachen dürften wir vom letzten gemeinsamen Vorfahren der Menschen und Menschenaffen vor zehn bis 16 Millionen Jahren geerbt haben. Lachen ist also älter als die Menschheit. Lachen aktiviert Endorphine, also Glückshormone, und euphorisiert, regt den Stoffwechsel und die Verdauung an, baut Stresshormone im Blut ab und stärkt dadurch das Immunsystem. Lachen ist Bauchmuskeltraining mit anschließender Entspannungsphase.

 

Lachen wird überall verstanden

Nicht zuletzt hat Lachen eine starke soziale Komponente. Es signalisiert dem Gegenüber: Ich tu dir nichts. Mehr noch: Es wirkt ansteckend, erzeugt so Verbundenheit und schafft ein Gruppengefühl. Und das funktioniert überall auf der Welt, quer durch sämtliche Kulturen.
Vielleicht ist es aber auch menschliches Unvermögen, dass wir vom Lachen im Tierreich kaum etwas mitbekommen. Der estnisch-US-amerikanische Neurowissenschaftler Jaak Panksepp etwa fand heraus, dass gekitzelte Ratten zirpende Töne im Ultraschallbereich von sich geben.

 

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