Umwelt, Klima, Erde, Universum

Wie entsteht Wind?

29.11.2022
Kurz und knapp

Wer das Prinzip des Windes verstehen will, sollte sich im Sommer an den Strand stellen oder einfach das Fenster weit öffnen – die Temperatur- und daher Luftdruckunterschiede zwischen Land und Meer bzw. Drinnen und Draußen sorgen dafür, dass die Luft in Bewegung gerät. Auch große erdumspannende Windsysteme resultieren aus diesen Faktoren.

Warme Luft steigt auf, kalte strömt nach

Wind ist nichts anderes als bewegte Luft. Diese besteht aus schwebenden Teilchen wie Stickstoff, Sauerstoff und Wasser. Warum die Luft in Bewegung gerät, kann man sich am besten an der Küste klar machen: Wenn die Sonne strahlt, heizt sich das Land schneller auf als das Wasser. An Land ist es also wärmer, warme Luft dehnt sich aus, wird leichter und steigt auf. Am Boden entsteht Tiefdruck. Die kühlere Luft über dem Meer dagegen ist vergleichsweise dicht, sinkt eher ab und sorgt für Hochdruck. Druckunterschiede wollen einander immer ausgleichen. Und so bewegt sich in Bodennähe die kühlere Meeresluft zum Land hin, sie wird vom dortigen Unterdruck quasi angesaugt. In der Höhe dagegen zieht die aufgestiegene Luft Richtung Meer, wo ja nun quasi in der Höhe Unterdruck herrscht. Derweil kühlt sie sich ab. Ein Kreislauf entsteht.

So also entsteht die angenehm kühle Meeresbrise an einem heißen Sommertag am Strand. Wenn die Sonne untergegangen ist, weht der Wind an der Küste dagegen in der Regel in umgekehrter Richtung: ablandig Richtung Meer. Das liegt daran, dass die Landmasse schneller abkühlt als das Meer, welches Wärme besser speichern kann. Nun herrscht also auf der Meeresoberfläche der Tiefdruck, der die Luft ansaugt.

 

Experiment am offenen Fenster

Wer will, kann zur eigenen Anschauung auch einfach mal an einem kalten Tag das Fenster weit aufmachen: Hält man seine Hand unten in den Fensterrahmen, so spürt man die kühle Luft von außen in die Wohnung ziehen. Oben dagegen entweicht die vergleichsweise warme Zimmerluft nach draußen.

Wind entsteht also durch Temperatur- und dadurch resultierende Druckunterschiede. Das ist nicht nur an der Küste so. Global gesehen ist es am Äquator am wärmsten, weil die Sonne dort die meiste Zeit senkrecht auf die Erde scheint. An den Polen dagegen ist es kalt, da die Sonne dort nur schräg auf die Erde trifft – im Winter sogar gar nicht. Auch diese globalen Unterschiede sorgen in Bodennähe für eine Windbewegung vom Äquator zu den Polen und in der Höhe umgekehrt. Wobei diese Winde auf ihrem Weg durch die aus der Erddrehung resultierende Corioliskraft polwärts nach Osten und äquatorwärts nach Westen hin abgelenkt werden. So entstehen große Windsysteme wie die Westwindzone, Monsune und Passate.

Terra X erklärt in diesem Video sehr anschaulich, wie Wind entsteht. 

 

Inspirierende Fragen

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Anonym10.04.2022