Kultur, Wissen, Bildung

Wie kann man Forschende dazu motivieren, ihre Daten zu teilen?

20.12.2022 Antworten
Kurz und knapp

Mit Ausbildungsangeboten sollen die Grundlagen geschaffen werden, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Stellenwert und die Funktionsweise eines nachhaltigen Umgangs mit Daten erlernen und anwenden können.

Diese Frage aus dem IdeenLauf wurde von unserem Partner Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. beantwortet. Mehr Informationen zu den Partnern des Wissenschaftsjahres 2022 finden Sie hier.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die viel in anerkannten Medien publizieren, bauen sich dadurch Renommee auf. Grundlage für viele Veröffentlichungen sind Experimente oder Studien, aus denen Daten hervorgehen. Was am Ende gedruckt wird, sind jedoch meistens nur Ergebnisse bzw. Interpretationen von Daten. Zwar gehört es zur guten wissenschaftlichen Praxis, zu beschreiben, wie Daten gewonnen wurden – die Datensätze selbst werden allerdings nur selten zur vollen Verfügung gestellt.

Bedenken wegen des Datenschutzes, Zeitmangel oder das Fehlen von Prozessen bzw. einer geeigneten Plattform können Gründe dafür darstellen.

 

Zitieren ist unerlässlich

Zur Wissenschaft gehört, andere Quellen in die eigene Arbeit einzubeziehen und diese anzugeben. Autorinnen und Autoren, deren Publikationen oft zitiert werden, erlangen dadurch – vorausgesetzt ihre Arbeit wird nicht als unzureichend kritisiert – Bekanntheit und Anerkennung. Viele Artikel sind mit einer DOI-Nummer gekennzeichnet, quasi eine ISBN-Nummer für den wissenschaftlichen Bereich. Wird diese DOI-Nummer bei einer Zitation angegeben, kann sogar nachverfolgt werden, wie oft eine Veröffentlichung zitiert wurde.

 

Mit Ausbildungsangeboten zum Kulturwandel

Für Forschungsdaten hat sich dieses System noch nicht etabliert, obwohl ein Kulturwandel bereits begonnen hat. Vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist inzwischen bewusst, dass das Teilen von wertvollen Daten den Erkenntnisfortschritt beschleunigt

Daten mit einer spezifischen Nummer zu kennzeichnen, die Informationen zu den Autorinnen und Autoren, den Institutionen, etc. enthält, wäre eine Möglichkeit, um die Zitation zu vereinfachen. Personen, die ihre Daten publizieren, könnten dann ebenso viel Aufmerksamkeit erhalten wie Personen, die Aufsätze veröffentlichen.

Das Verfügbarmachen von Daten in die Kreisläufe wissenschaftlicher Arbeit zu integrieren, stellt hierfür einen guten Ansatz dar. Das Vorhandensein von Plattformen und die Kompetenzen im Forschungsdatenmanagement bilden dafür die Grundlage.

Verschiedene Ausbildungs- und Trainingsangebote, die von den Fach-Communities unter dem Dach der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), von Landesinitiativen in einzelnen Bundesländern oder auf Hochschulebene organisiert werden, bieten den Forschenden gute Möglichkeiten, die entsprechenden Kompetenzen zu erwerben.