Kultur, Wissen, Bildung

Wie können Forschungsdaten zugänglicher werden?

20.12.2022
Kurz und knapp

Damit Forschungsdaten zugänglicher werden, müssen sich Forschende auf gemeinsame Standards einigen und Infrastrukturen geschaffen werden, auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen von Institutionen hinweg zugreifen können.

Diese Frage aus dem IdeenLauf wurde von unserem Partner Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. beantwortet. Mehr Informationen zu den Partnern des Wissenschaftsjahres 2022 finden Sie hier.

Eine Möglichkeit ist, (disziplinspezifische) Repositorien zu kreieren und über einheitliche Anmeldedaten leicht zugänglich zu machen. Darin sollten die Daten inklusive wichtiger Informationen hinterlegt sein, die zum Verständnis der Daten notwendig sind (standardisierte Metadaten). Damit die Daten auffindbar sind, müssen sie so katalogisiert sein, dass sie über Suchfunktionen gefunden werden können. Wichtig ist auch, zu hinterlegen, ob die Daten komplett offen zugänglich sind oder ob es Beschränkungen gibt. Der Datenschutz (personenbezogene Forschungsdaten), Patent- oder Urheberrechte können dabei eine Rolle spielen.

Im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) arbeiten Forschende aus verschiedenen Disziplinen daran, geeignete Schemata für Metadaten, Standards und Prozesse zu entwickeln. Das Gesamtvorhaben ist in diversen Disziplinen und an verschiedenen Stellen unterschiedlich weit gediehen.

Zur Überwachung von SARS-CoV-2 gibt es beispielsweise schon eine Plattform, auf der Daten mit zugehörigen Metadaten deutschlandweit gesammelt werden können.
Ein Negativbeispiel sind dagegen handschriftlich geführte Laborjournale, die ebenfalls noch an manchen Standorten üblich sind und den Zugang anderer Institutionen zu den Daten erschweren. Eine smarte Alternative stellen hier elektronische Labor-Notebooks, sogenannte ELN, dar.

Ein weiterer Aspekt ist das Zugänglichmachen von älteren Forschungsdaten, beispielsweise historische Fotoplatten aus der Astronomie, handschriftlich festgehaltene Ergebnisse eines chemischen Experiments oder Umfragedaten aus der Soziologie, die noch auf Disketten archiviert sind. Hier können Digitalisierungsbestrebungen weitere Datenschätze heben, die dann mit Metadaten in geeignete Infrastrukturen überführt werden können.

 

In einem Radiobeitrag erklärt Prof. Dr. Lars Bernard, Professor für Geoinformatik an der Technischen Universität Dresden, wie Forschungsdaten gebündelt und besser zugänglich gemacht werden können.Das große Ganze: Forschungsdaten bündeln und zugänglich machen; Lars Bernard | deutschlandfunk.de