Innovation, Technik, Arbeit

Wie wird der Energieverbrauch des Internets limitiert?

20.12.2022
Kurz und knapp

Jede Suchmaschinenanfrage benötigt Energie. Neben den Endgeräten müssen dafür riesige Rechenzentren in Betrieb sein. erste gesetzliche Regularien wurden aufgesetzt, um den Energieverbrauch zu limitieren.

Diese Frage aus dem IdeenLauf wurde von unserem Partner NFDI4Ing - NFDI für die Ingenieurwissenschaften beantwortet. Mehr Informationen zu den Partnern des Wissenschaftsjahres 2022 finden Sie hier.

 

 

Mit der fortschreitenden Digitalisierung wächst auch der Energieverbrauch der dazu benötigten Infrastruktur. Während Endgeräte für Zuhause (Router, Tablets, Smartphones, etc.) bereits eine Reihe konkreter Mindeststandards beim Energieverbrauch erfüllen müssen, sind Datenzentren und andere Teile der Netzinfrastruktur in dieser Hinsicht bislang kaum reguliert.

Tatsächlich haben einige Städte, etwa Amsterdam und Frankfurt, die Ansiedlung weiterer Datenzentren aufgrund des hohen Energie- und Wasserverbrauchs zwischenzeitlich verboten. Es ist absehbar, dass eine strengere Regulierung notwendig sein wird. In Europa gibt es mit dem „Climate Neutral Data Center Pact“ einen ersten Ansatz. Diese Selbstverpflichtung der Datenzentrenbetreiber, bis 2030 klimaneutral zu sein, wird von der Europäischen Kommission unterstützt. Im Gegensatz zu vielen anderen Selbstverpflichtungen enthält der „Pakt“ konkrete Sanktionen gegen Unternehmen, die die vereinbarten Ziele nicht erreichen. Auch auf Bundesebene gibt es Bemühungen, eine Art „Energieffizienzlabel“ für Rechenzentren zu etablieren. Mit einer Einführung ist aber nicht vor 2023 zu rechnen.

Ob diese Maßnahmen ausreichen, muss noch erforscht werden. Sicher ist, dass die Betreiber sich der Problematik bewusst sind: in einer aktuellen Studie des Bitkom e.V. bezeichneten die Befragten hohe Energie- und Energieerzeugungskosten sowie komplexe Genehmigungsprozesse und eine striktere Regulierung als größte Risiken für den Rechenzentrumsmarkt in Deutschland.