51 Wie können eine personenzentrierte Gesundheitsversorgung und Pflege in Zukunft organisiert werden?

In unserer alternden Gesellschaft spielt das Thema Pflege eine zunehmend wichtige Rolle. Wie Pflege in der Zukunft und unser Gesundheitssystem im Allgemeinen aussehen werden, beschäftigt viele Fragenstellende. Welche Auswirkungen die Digitalisierung auf beide hat und welche Arbeit zukünftig von Robotern übernommen werden kann, sind dabei wichtige Aspekte. Wie können menschenwürdige Pflege und eine finanzierbare Gesundheitsversorgung gestaltet werden? Und welchen Stellenwert hat künftig der Pflegeberuf? Das sind die zentralen Fragen in diesem Cluster.

Einordnung:

Es gibt viele Möglichkeiten, unser Gesundheitssystem zu verbessern - sowohl in der medizinischen Versorgung als auch in der Pflege. Gegenstand vieler Fragen, die zu diesem Cluster gehören, waren die Finanzierung des Gesundheitssystems, die wirtschaftlichen Zwänge, der Fachkräftemangel, die unzureichende Digitalisierung, die schlechten Arbeitsbedingungen und die von vielen Menschen als unfair empfundene Bezahlung.

Bei der Pflege wird ein „Pflegenotstand“ festgestellt und mögliche Lösungen werden diskutiert. Dabei gilt es den Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen gerecht zu werden. Pflegekräften soll ein attraktiver Arbeitsplatz angeboten und die Finanzierung dabei sichergestellt werden. Es ist zu beachten, dass die demographische Entwicklung die bestehenden Probleme zukünftig noch erheblich verschärfen wird.

Kernfrage in diesem Cluster war, wie gute, menschenwürdige und somit erstrebenswerte Gesundheitsversorgung und Pflege aussehen und wie diese in Zukunft als Teil eines modernen Gesundheitswesens realisiert werden können.

Ausblick

Neue technologische Entwicklungen (z.B. Digitalisierung und Robotik) liefern mögliche Ansätze für zukünftige Reformen. Es gilt nun zu erforschen, was diese neuen Technologien wirklich leisten können. Welche Aufgaben lassen sich in welcher Form lösen, welche dieser Lösungen sind sinnvoll und wie können sie umgesetzt werden?

Nicht alles, was technologisch möglich ist, kann und sollte auch realisiert werden: Die zukünftige Gesundheitsversorgung und Pflege sollten stets menschenwürdig gestaltet sein. Dazu gehört auch, dass die auf Pflege angewiesenen Personen Kontakt zu Menschen haben und nicht nur von Maschinen umgeben sind. Neue technologische Entwicklungen und deren geplanter Einsatz müssen demnach umfassend unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anwendergruppen und Beteiligten diskutiert werden. Es muss transparent zwischen Chancen und Risiken abgewogen werden, um Skepsis und möglichen Ängsten entgegenzuwirken.

Es ist wichtig, mit den Gepflegten den Übergang zwischen beispielsweise Krankenhaus, Rehabilitation, häuslicher Pflege und stationärer oder Kurzzeitpflege anhand von Behandlungspfaden in den Blick zu nehmen. Nicht zuletzt muss erforscht und überlegt werden, wie eine derartige Pflege in ein zukünftiges, finanzierbares und gleichzeitig flexibles Gesundheitssystem integriert werden kann.

Autor*innen: Dr. Tanja Bratan, Prof. Dr. Lars U. Jänchen, Marlene Klemm

Verknüpfte ZukunftsRäume