52 Was sind zukünftige Behandlungsstrategien gegen unheilbare, schwere, chronische und bisher wenig erforschte Krankheiten?

In diesem Cluster stellen die Bürger*innen die Frage, warum die Entwicklung von Medikamenten gegen schwere Erkrankungen so schwierig ist. Sie möchten wissen, wo die Grenzen der Medikamentenentwicklung liegen und ob Tierversuche ersetzt werden können. Wie alternative Medizin und Behandlungsmethoden helfen können, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt.

Einordnung:

Thema dieses Clusters ist die Wirkung und Entwicklung von Medikamenten sowie die Erforschung und das Erkennen von Prozessen, die Krankheiten hervorrufen. Die Forschung zu diesem Themenbereich kann als Grundlage für effektivere Heilverfahren dienen und zur besseren Arzneistoffentwicklung beitragen.

Zentral war die Frage, wie noch unbekannte krankheitsrelevante Prozesse erforscht und auf dieser Grundlage neue Wirkstoffziele gefunden werden können. Gefragt wurde auch, warum die Entwicklung von Medikamenten gegen unheilbare oder schwer behandelbare Krankheiten so schwierig ist. Ein Beispiel dafür war das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS, eine komplexe und bisher unheilbare Krankheit. Außerdem wollten die Menschen wissen, wo die Grenzen der Medikamentenentwicklung liegen und wie Tierversuche ersetzt werden könnten.

Interesse bestand vor allem an den Ursachen von spezifischen Krankheiten (z.B. Demenz, Diabetes, Haarausfall, Tinnitus und Querschnittslähmung) und der Entwicklung von neuen Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten dagegen. Viele Bürger*innen fragten nach Medikamenten gegen Alkoholabhängigkeit oder gegen die Nachwirkungen von zu hohem Alkoholkonsum („Kater“).

Ein weiterer wichtiger Punkt waren Antibiotikaresistenzen. Laut Weltgesundheitsorganisation sind resistente Bakterien eine der größten Bedrohungen für die Menschheit. Antibiotikaresistenzen verbreiten sich enorm stark. Kernfrage war die nach der Behandlung von multiresistenten Erregern und Alternativen zu traditionellen Antibiotika. Viele Teilnehmende am IdeenLauf interessierte zudem das Szenario eines post-Antibiotika Zeitalters, in dem aufgrund der Verbreitung resistenter Keime keine Antibiotika mehr wirksam sind und bakterielle Infektionen wieder wie im Mittelalter behandelt werden müssen.

Darüber hinaus standen alternative Behandlungsstrategien und natürliche Heilmethoden im Fokus. Von Interesse war dabei, wann und wie pflanzliche Arzneistoffe, Naturheilkunde oder Entspannungsmethoden gegen Krankheiten helfen können. Viele Bürger*innen fragten weiterhin, ob durch Technik und Biotechnologie (z.B. durch technische Ersatzkörperteile oder künstliche Organe) ein längeres und besseres Leben möglich sei.

Ausblick

Eine wichtige Forderung dieses Clusters ist, dass wir dringend eine bessere Vernetzung von verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen wie Biologie, Medizin, Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften benötigen. Nur so können die Ursachen von Krankheiten und krankheitsrelevante Prozesse erkannt und neue sowie alternative Behandlungsstrategien und Medikamente entwickelt werden. Zudem müssen die Themen Antibiotikaresistenz und chronisches Erschöpfungssyndrom ME/CFS wegen ihrer immensen Relevanz verstärkt erforscht und in Politik und Bevölkerung besser kommuniziert werden.

Autorin: Dr. Michaela Prothiwa

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