56 Welche Lebensweisen tragen zu einer hohen Lebensqualität bei?

Unser Lebensstil hat starken Einfluss auf unsere Gesundheit. Schlaf und Ernährung sind dabei wichtige Aspekte. Wie viel Schlaf gesund ist, ist eine Frage in diesem Cluster. Die Menschen möchten wissen, warum so viele Menschen schlecht schlafen und welche Ernährung gesund und nachhaltig ist. Die Bürger*innen interessiert in diesem Zusammenhang, wie eine Versorgung mit gesunden Lebensmitteln aus regionaler Produktion gefördert werden kann.

Einordnung:

Thema des Clusters - unsere Lebensweisen - sind die Grundlagen eines guten Lebens mit hoher Lebensqualität. Die Fragen zu dem Themenbereich beziehen sich vor allem auf die Grundbedürfnisse Schlaf und Ernährung. Beide werden als wichtige Teile einer nachhaltigen Lebensweise und Basis für Lebensqualität betrachtet.

Beim Thema Schlaf hatten die Fragen der Bürger*innen zwei Schwerpunkte: Zum einen wollten sie wissen, warum und wie viel man schlafen muss. Woher individuelle Unterschiede kommen und wie der perfekte Schlafrhythmus aussieht, ist dabei ebenfalls von großem Interesse. Zum anderen möchten die Fragenstellenden erfahren, wie sich Schlaf(-entzug) auf das Gehirn, die Lebensdauer und die Lebensqualität auswirkt und was beim Schlafen im Kopf passiert.

Die Fragen der Bürger*innen zum Themenbereich Ernährung betrafen bestimmte Lebensmittel (“Sind Schokolade, Eier, Kohlenhydrate, Kuhmilch und Süßstoffe ungesund?”) und Inhaltsstoffe (“Wie wirken Süßstoffe?”) sowie bestimmte Ernährungsformen (“Wie nährt man gute Bakterienstämme im Darm am besten?”). Aber auch allgemeinere Fragen betrafen den Aspekt Ernährung in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden (“Welche Vorteile hat das Fasten?” “Wie viel soll man essen und welche Nahrungsmittel braucht man mindestens, um zu überleben?” “Wie wirken sich genetisch veränderte Lebensmittel auf die Gesundheit aus?”). Schlussendlich gab es auch themenübergreifende Fragen nach einer richtigen und guten Ernährungsform (“Was kann gegen Lebensmittelunverträglichkeiten getan werden? Welche Ernährungsform ist für die Gesundheit am besten - auch für verschiedene Altersgruppen?”).

Es fällt auf, dass nur vereinzelt Fragen hinsichtlich der Verantwortung der Politik für die Gestaltung von Ernährungsumgebungen, also der Regulierung des Lebensmittelmarktes, und Verfügbarkeit nachhaltiger Ernährungsoptionen gestellt wurden (z.B. “Warum ist der Nutriscore nicht verpflichtend?”).

Ausblick

Ein großer Themenbereich dieses Clusters kann unter den Schlagworten ‚Planetary Health Diet‘ (planetare Gesundheitsdiät) und ‚Wellbeing‘ (Wohlbefinden) verortet werden. Hier fallen insbesondere die große Zahl von Fragen zum Fleischverzehr (Menge und Art) und nach der Erzeugungsart von tierischen Lebensmitteln auf. Es werden von der Wissenschaft aber auch Antworten auf die Fragen gewünscht, wie sich Ernährungsgewohnheiten und Ernährungsumgebungen ändern oder ändern lassen. Damit wird die Bedeutung externer und interner Einflüsse auf Ernährungsentscheidungen deutlich.

Auffällig ist die Bedeutung des Themas globale Lebensmittelsicherheit für die Bürger*innen. Sie wünschen sich von Forschenden Antwort auf die Frage, ob mittels Gentechnik und / oder der Ausweitung der nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft die Ernährung der Weltbevölkerung gesichert werden kann. Zudem fragen sich die Menschen, ob die deutsche Bevölkerung mit ausschließlich im Land erzeugten Lebensmitteln versorgt werden könnte.

Die zum Schmecken gestellten Fragen (“Was bestimmt, ob wir ein Lebensmittel als wohlschmeckend empfinden?”) leiten über zum Thema, wie sich Ernährungsgewohnheiten in Richtung einer zukünftigen nachhaltigen, planetaren Ernährung verändern lassen.

Autorin: Prof. Dr. Nina Langen

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