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Fusion trifft Zukunft – Erfolgreicher Start des Bildungsprojekts ProZeF

Wie begeistert man Jugendliche für ein so komplexes Thema wie Fusionstechnologie? Die Antwort darauf liefert das multidisziplinäre Bildungsprojekt »ProZeF – Auf der Spur der Zukunftsenergie Fusion«. Es weckt den Forschergeist, macht aktuelle Energiethemen greifbar und bietet Jugendlichen einen Ausblick auf die Energiezukunft.

Vom 1. bis 3. Juli 2025 fanden die ersten Pilot-Projekttage an der Städtischen Gesamtschule Aachen-Brand statt. Mit dabei: ein engagiertes Team aus Expertinnen und Experten des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT und von tinkerbrain – Institut für Bildungsinitiativen. Ihr Ziel: das neu entwickelte Unterrichtsformat in der Praxis testen, verbessern und so gestalten, dass es künftig auch ohne ihre Begleitung an Schulen und außerschulischen Lernorten umgesetzt werden kann.

Was folgte, waren drei intensive und gleichzeitig spannende Tage, die bei den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern vor allem eines auslösten: Neugier, Kreativität und jede Menge Aha-Momente.

Einblicke, Experimente und Energievisionen

Gleich zum Auftakt wurden die Jugendlichen mit einer Videobotschaft von Prof. Constantin Häfner, einem der weltweit führenden Köpfe in der Fusionsforschung, begrüßt. Persönlich, motivierend und mit Blick auf die großen Chancen der Technologie richtete er sich an die Jugendlichen: Die Zukunft sei gestaltbar – und Wissen sei der Schlüssel.

Anschließend führte die Fraunhofer-Koordinatorin für Fusionsforschung Claudia Keibler-Willner fachlich in das Thema ein. Sie beleuchtete die Rolle der Fusion im Kontext der Energiewende und erklärte, wie Laser- und Magnetfusion als mögliche Energiequellen der Zukunft funktionieren.

Was zunächst nach schwer verdaulichem Physikstoff klingt, wurde für die Jugendlichen in Teams, Modulen und Medienprojekten lebendig: Sie recherchierten selbstständig, setzten sich mit globalen Energiesystemen auseinander und hielten ihre Ergebnisse in Podcasts, Videos und Präsentationen fest. Gerade in einer Zeit, in der Klimawandel und die globale Multi-Krise vielen jungen Menschen Zukunftsangst bereiten, braucht es glaubwürdige Lösungen und positive Visionen – genau hier setzt ProZeF an. Das Projekt schlägt bewusst Brücken über die klassische Physik hinaus und knüpft an Fragestellungen aus Biologie, Chemie, Geografie und den Sozialwissenschaften an. So entsteht ein fachübergreifender Zugang, der die Zusammenhänge unseres Energiesystems greifbar macht und zum Mitdenken anregt. Begleitet wurden die Projekttage von digitalen Tools wie einer Online-Plattform und der App #digiclass, die den Schülerinnen und Schülern nicht nur Orientierung gaben, sondern auch Raum für eigene Ideen und Forschungen boten.

Ein gelungener Auftakt mit Potenzial

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Die ersten Projekttage waren ein voller Erfolg – auch wenn es noch Stellschrauben zur Optimierung gibt. In einer gemeinsamen Auswertung mit Lehrkräften wurde klar, dass die Inhalte weiter geschärft werden sollen, um die Komplexität noch besser zugänglich zu machen. Das Feedback der Schülerinnen und Schüler war jedoch durchweg positiv: spannend, anders, motivierend – und ganz sicher nicht wie ein gewöhnlicher Unterrichtstag.

ProZeF geht nun in die nächste Runde: Zwei weitere Schulen werden das Projekt in den kommenden Monaten testen. Ziel ist es, das Format weiterzuentwickeln und ab 2026 deutschlandweit interessierten Schulen zur Verfügung zu stellen.

Ein Projekt, das zeigt: Zukunftsbildung kann Spaß machen – wenn sie mutig gedacht, praxisnah umgesetzt und gemeinsam gestaltet wird.