Sollten Impfungen gegen bestimmte Infektionskrankheiten obligatorisch sein?

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  Reinhard Burger: Ich halte nichts davon, die Leute zu ihrem Glück zu zwingen. Die Argumente für eine Impfung sind mehr als überzeugend. Man muss aber dafür sorgen, dass diese Informationen die Menschen erreichen. Die unverändert hohen Impfquoten in den östlichen Bundesländern auch nach Wegfall der Impfpflicht belegen, dass auch ohne Impfflicht eine hohe Impfquote möglich ist.

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  Elisabeth Pott: Den Schlüssel für einen guten Impfschutz sehe ich vielmehr in einer umfassenden Information der Bevölkerung. Wir müssen die Menschen über den Nutzen von Impfungen aufklären und so das Verständnis für Impfungen und damit auch deren Akzeptanz fördern. Unsere aktuelle Impfstudie zeigt, dass viele Menschen die Risiken von Krankheiten, wie z.B. Masern, heute unterschätzen. Dabei können Masern zu ernsthaften Komplikationen wie Gehirnentzündungen führen. Solche schweren Gesundheitsrisiken sind durch Impfungen vermeidbar, wohingegen auftretende Nebenwirkungen von Impfungen in der Regel geringfügig sind. Hier müssen wir ansetzen und das Bewusstsein dafür stärken, dass Impfungen wirksam schützen. Die BZgA wird ihre Aufklärungsbemühungen dazu in Zukunft verstärken.

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  Helge Karch: Impfungen zählen zu den größten Errungenschaften der modernen Medizin. Sie schützen vor Infektionskrankheiten und können viel Leid verhindern. Darüber bin ich sehr froh. Es gibt zurzeit in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Impfpflicht. Die persönliche Freiheit ist ein sehr hohes Gut. Deswegen sind alle Ansätze in Richtung einer Einschränkung dieser Freiheit bezüglich Impfpflicht sehr vorsichtig abzuwägen. Wenn die Entwicklung in Deutschland in manchen Bereichen, z.B. Masern, weitergeht, d.h. dass der Impfkataster sinkt, kann es notwendig werden, darüber nachzudenken.

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  Timo Ulrichs: So sehr wir uns auch eine flächendeckende Durchimpfung der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik gegen die impfpräventablen Infektionskrankheiten wünschen – in einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft kann und darf niemand zum Impfen gezwungen werden. Aufklärung (pharmalobbyunabhängig) über die Vorteile des Impfens muss den oftmals irrationalen Argumenten der Impfgegner wirksam entgegengestellt werden. Ziel muss bleiben, die Vorgaben der WHO zu erfüllen auf dem Weg zur Ausrottung von Infektionskrankheiten wie Poliomyelitis und der Masern.