Welche Alternativen gibt es zur Sonnencreme, um sich gegen Hautkrebs zu schützen?



  • Portrait Eckhard W. Breitbart Eckhard W. Breitbart, Mitglied im Fachausschuss "Krebs-Früherkennung" der Deutschen Krebshilfe
    “Es gilt: In der Sonne nicht aus-, sondern anziehen, die pralle Sonne meiden und sich vor allem in der Mittagszeit im Schatten aufhalten.”
  • Portrait Peter M. Schlag Peter M. Schlag, Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center in Berlin
    “Zusätzliche unterstützende Maßnahmen neben Sonnenschutzmitteln sind keine Alternativen, sondern wichtige komplementäre Komponenten.”
  • Portrait Jessica Hassel Jessica Hassel, Leiterin der Dermatologischen Ambulanz im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen
    “Wie gut Kleidung gegen UV-Strahlen schützt hängt davon ab, wie dicht sie gewebt ist.”

Welche Alternativen gibt es zur Sonnencreme, um sich gegen Hautkrebs zu schützen?

  • Portrait Eckhard W. Breitbart

    Eckhard W. Breitbart: Mit wenigen einfachen Regeln lässt sich die Sonne auch ohne Risiko genießen. Denn der UV-Schutz ist unerlässlich zur Vorbeugung von Hautkrebs. Es gilt: In der Sonne nicht aus-, sondern anziehen, die pralle Sonne meiden und sich vor allem in der Mittagszeit im Schatten aufhalten. Zum richtigen Sonnenschutz gehört zudem die sonnengerechte Kleidung: Kopfschutz, T-Shirt oder Hemd sowie Bermudas aus leichtem, aber sonnendichtem Gewebe, Schuhe, die den Fußrücken ausreichend bedecken, und eine gute Sonnenbrille. Beim Baden das T-Shirt anlassen! Alle unbedeckten Körperstellen sollten mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden. Jedoch schützen Sonnencremes nur vor Sonnenbrand, nicht aber vor Hautkrebs. Die durch UV-Strahlen bedingten Gen-Schäden in der Haut entstehen bereits lange, bevor ein Sonnenbrand beginnt. Daher sollten Sonnencremes nicht dazu genutzt werden, den Aufenthalt in der Sonne auszudehnen.
    Die Deutsche Krebshilfe stellt kostenlose Ratgeber, Präventionsfaltblätter und Plakate sowie kind- und jugendgerechte Materialien zum Thema „aktiver Sonnenschutz“ zur Verfügung. Alle Materialien gibt es unter der Telefonnummer 02 28/7 29 90-0 und im Internet unter www.krebshilfe.de und www.unserehaut.de

  • Portrait Peter M. Schlag

    Peter M. Schlag: Zusätzliche unterstützende Maßnahmen neben geeigneten Sonnenschutzmitteln sind keine Alternativen, sondern wichtige komplementäre Komponenten. Dabei ist zu beachten, dass gerade z. B. auf, aber auch unter Wasser die UV-Strahlung sehr intensiv ist und selbst wasserfeste Sonnenschutzmittel einen Teil ihrer Wirkung einbüßen können. Daher sollte beim Schnor-cheln idealerweise ein T-Shirt und Nackenschutz getragen werden. Weitere zusätzliche Schutzmaßnahmen gegenüber zu starker UV-Strahlung sind: Mittagssonne meiden und Sonnen-brille tragen! Babys gehören grundsätzlich in den Schatten!

  • Portrait Jessica Hassel

    Jessica Hassel: Der beste Sonnenschutz ist, die Sonne zur Zeit der höchsten UV-Intensität zu meiden. Dies ist der Zeitraum, in dem die Sonne am höchsten steht, bei uns im Sommer gegen 13.30 Uhr. Vor allem Kinder sollten sich deshalb von 11 bis 15 Uhr nicht in der Sonne aufhalten. Aber auch im Schatten oder an einem bedeckten Tag im Sommer kommen bis zu 50% der UV-Strahlen an. Dabei ist Sonnencreme für die Bereiche des Körpers wichtig, die wir nicht mit Kleidung bedecken können, wie das Gesicht. Ansonsten sind Sonnenhut, lange Ärmel und Hosen gute Alternativen zur Sonnencreme. Wie gut Kleidung gegen UV-Strahlen schützt hängt davon ab, wie dicht sie gewebt ist. Vor allem bei Kinderkleidung wird der UV-Schutz durch den UPF (UV protection factor) auf der Kleidung häufig angegeben, immer aber bei UV-Schutzkleidung. Diese sollte vor allem beim Schwimmen oder Schnorcheln zum Einsatz kommen, da nasse normale Kleidung (T-Shirt) nur schlecht gegen UV-Strahlen schützt.