10 Fakten über(s) Fragen

21.12.2021
Kurz und knapp

Der Titel ist Programm: 10 lustige und kuriose Fakten rund ums Thema "Fragen"

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So viele Fragen stellten Kinder zwischen 14 Monaten und knapp fünf Jahren im Rahmen einer US-amerikanischen Studie durchschnittlich in nur einer Stunde. Einfluss auf die Wissbegierde der Kinder nimmt wohl auch das Verhalten der Eltern: Stellen Mütter und Väter viele Fragen, tun es ihnen die Kinder nach. 

 

„Pochemuchka“

… bezeichnet im Russischen umgangssprachlich eine Person, die zu viele Fragen stellt – ein neugieriges Kind etwa, aber auch Erwachsene. Für Letztere gilt die Bezeichnung eher als Beleidigung. Kurios: Ein Wort mit identischer Bedeutung gibt es weltweit in keiner anderen Sprache.

 

Die Frage, die die Mauer stürzte

„Ab wann tritt das in Kraft?“: Bei einer Pressekonferenz verkündete SED-Funktionär Günter Schabowski fälschlicherweise den sofortigen Eintritt des „Neuen Reisegesetzes“, das den DDR-Bürgerinnen und -Bürgern den Grenzübertritt nach West-Berlin erlaubte – der vorgesehene Sperrvermerk hatte ihn nicht erreicht. In der Folge strömten die Massen zu den Grenzposten. Schabowskis Irrtum markierte den Anfang des Endes der deutschen Teilung.

 

35.000

Das ist die Anzahl der Fragen, die in 20 Jahren „Wer wird Millionär?“ gestellt wurden. Von insgesamt 2.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreichten 85 in diesem Zeitraum die Million-Frage – nur 14 gelang es, sie richtig zu beantworten.

 

Meistgestellt in 2021

Jedes Jahr erfasst der Tech-Gigant Google nationale Trends in den eingegangenen Suchanfragen. So auch für Deutschland: Neben erwartbaren Fragen zum Coronavirus interessierten sich die Surferinnen und Surfer auch besonders für das Kuba-Syndrom, das Alter der Queen oder dafür, warum Hunde Gras fressen. 2021 weltweit häufiger als jemals zuvor gesucht: „Wie schütze ich die Umwelt?“

 

Fragezeichen

Woher genau das Fragezeichen kommt, ist nicht abschließend geklärt: Die einen sehen seinen Ursprung im lateinischen „quaestio“, das als Fragenmarker genutzt und schließlich zu einem übereinander gestapelten „q“ und „o“ verkürzt wurde. Als plausibel gilt außerdem die Erklärung, die Tilde (~) und Punkt als Vorläufer des modernen Fragezeichens beschreibt. Mit dem Ziel Platz zu sparen wurden sie im frühen Buchdruck – so die Argumentation – aus der Waagerechten in die Senkrechte verlagert. Bis das Ausrufezeichen dazukam, dauerte es übrigens noch eine ganze Weile: Seinen ersten Auftritt hatte es in der Luther’schen Bibelausgabe von 1797.

 

Vertrauensfrage

Sie ist im Grundgesetz in Artikel 68 verankert. Bereits fünfmal wurde die Vertrauensfrage in der neueren deutschen Geschichte gestellt – von Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl und gleich zweimal von Gerhard Schröder. Verweigert eine Mehrheit der Abgeordneten das Vertrauen, wird das Parlament aufgelöst und Neuwahlen anberaumt. Das war seit 1949 dreimal der Fall.

 

Die Antwort auf alle Fragen

Das ist – laut dem Science-Fiction-Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ – die 42. Tatsächlich spielt die Zahl an mehreren Ereignissen der Menschheitsgeschichte eine Rolle. Etwa im alten Ägypten: Dort glaubte man, dass Verstorbene vor einem Totengericht vor 42 Richtern erscheinen und beteuern müssten, keine der 42 Sünden begangen zu haben. Außerdem enthält das erste gedruckte Buch in Europa, die Gutenberg-Bibel, 42 Textzeilen pro Spalte. Douglas Adams, Autor des Romans, klärte später auf: Die Wahl der 42 war reiner Zufall.

 

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Im Deutschen signalisiert ein Fragezeichen am Satzende eine Frage. Globale Norm ist das aber nicht: Im Spanischen werden Fragesätze von zwei Fragezeichen eingefasst: einem umgekehrten am Satzanfang und das uns bekannte am -ende. Im Arabischen, das von rechts nach links geschrieben und gelesen wird, findet man ein spiegelverkehrtes Fragezeichen. Und im Griechischen ist vom Fragezeichen gar keine Rede: Dass ein Satz eine Frage ist, erkennen Leserinnen und Leser durch ein Zeichen am Satzende, das dem Semikolon ähnelt. Wer hätte das gedacht;

 

Fragen für die Zukunft

Im Jahr 1900 präsentierte Prof. Dr. David Hilbert, einer der bedeutendsten Mathematiker der Neuzeit, eine Liste von 23 ungelösten mathematischen Problemen. Sie war das Vorbild für die „Zehn Fragen für die Zukunft“, die der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jochen Hörisch knapp hundert Jahre später formulierte:

 

  1. Gibt es universale Werte?
  2. Stiftet Religion Frieden?
  3. Soll man das Gute um jeden Preis wollen?
  4. Warum sprechen wir miteinander?
  5. Wer bin ich?
  6. Warum gibt es Tabus?
  7. Gibt es einen freien Willen?
  8. Sind Interpretationen beweisbar?
  9. Bildet Sprache Wirklichkeit ab?
  10. Warum und worüber lächelt die Mona Lisa?

 

Im Gegensatz zu den mathematischen Fragestellungen gibt es für Hörischs Fragen keine finalen Antworten – sie müssen immer wieder neu betrachtet und diskutiert werden.