Ein voller Erfolg:
Das Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!

29.11.2022
Kurz und knapp

Einen Perspektivwechsel hat das Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt! gewagt: Erstmals standen die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern für die Wissenschaft im Mittelpunkt. Bei der Abschlussveranstaltung am 23. November in Berlin haben Organisatorinnen und Organisatoren sowie Teilnehmende zurückgeblickt und die Ergebnisse gewürdigt. „Der Mut, sich auf Neues einzulassen, war ein Erfolg“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Jens Brandenburg MdB.

Eine Blaupause für Engagement in den nächsten Jahren

Es war ein Wissenschaftsjahr, das selbst innovativ war: Das Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt! hat sich auf unbekanntes Terrain gewagt und nicht ein Forschungsthema in den Mittelpunkt gestellt, sondern den Dialog von Bürgerinnen und Bürgern mit der Forschung. Dr. Jens Brandenburg MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, begründete diese Wahl bei der Abschlussveranstaltung am 23. November in Berlin mit den großen Veränderungen in der Gesellschaft. „Unser Ziel war es, in diesen turbulenten Zeiten mit polarisierten Debatten Zivilgesellschaft und Wissenschaft in den Dialog zu bringen“, sagte er. Angesichts von 14.000 eingereichten Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zog er eine positive Bilanz: Das Jahr sei ein großer Erfolg und „eine Blaupause für Engagement in den nächsten Jahren“. Brandenburg kündigte zwei neue Förderlinien mit einem Umfang von 25 Millionen Euro an, um weitere Impulse für partizipative Prozesse zu geben.
 

Empörung über die Bedrohung der Arktis

Zwei Förderprojekte berichteten dann aus der Praxis: Der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson hat in Kassel das Projekt „ZUKUNFTSDIALOGE Wissenschaft x Kunst x Gesellschaft“ ins Theater gebracht. Dazu gehörten eine Kunstinstallation, Workshops und eine Bühneninszenierung mit 180 Künstlerinnen und Künstlern, sagte er und fügte hinzu: „Unser Ziel war es, auf mehr Ebenen miteinander in Kontakt zu kommen.“

Kinga Jarzynka vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, hat das Projekt „Und was kommt dann? Kinder erzählen Klimageschichten“ geleitet. Jungen und Mädchen entwickelten darin eigene Szenarien rund um die Folgen des Klimawandels in der Arktis. Jarzynka berichtete, wie emotional die Kinder auf das Thema reagierten. „Einige wollten am Ende Forscherinnen oder Forscher werden, andere zur nächsten Klimademonstration gehen“, erzählte sie.

Rebecca Winkels, Leiterin Kommunikation und Strategie bei Wissenschaft im Dialog, erklärte, wie der IdeenLauf, die zentrale Mitmachaktion des Wissenschaftsjahres 2022, konzipiert wurde. Er sollte möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aktivieren, Fragen für die Wissenschaft zu stellen. In einem weiteren Schritt wurden die eingereichten Fragen ausgewertet und geordnet. Zusammenfassend sagte Rebecca Winkels: „Der Austausch hat am meisten Spaß gemacht und war am inspirierendsten.“
 

Übergabe des Ergebnispapiers aus dem IdeenLauf

Drei Teilnehmende des IdeenLaufs sprachen anschließend über ihr Engagement. Jens Donner, Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, und Dr. Nadine Mengis vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel waren Mitglieder der Citizen und Science Panels und der Jury, die die Fragen sichteten und in Clustern

zusammenfassten. Am Ende entstanden 59 Cluster und 9 sogenannte ZukunftsRäume zu verschiedenen Themenbereichen. Die drei überreichten auf dem Podium das Ergebnispapier an Dr. Jens Brandenburg MdB und Prof. Dr. Britta Siegmund, Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Allianz-Sprecherschaft 2022). Brandenburg kündigte an, bis Sommer nächsten Jahres in dem Dokument „Umsetzungspotenziale zu identifizieren“.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das Wissenschaftsjahr 2023 vorgestellt. Es widmet sich dem Thema „Unser Universum“ mit Fragen nach dem Weltall, Planeten und dem Ursprung der Erde. Am 25. Januar 2023 findet die Auftaktveranstaltung statt.


Weitere Informationen:

Zum digitalen Fassung der Ergebnispapiers kommen Sie hier.

Die barrierefreie PDF des Ergebnispapiers können SIe hier herunterladen.