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Fishbowl-Diskussion über Krieg und Natur im Museum Koenig

18.11.2022
Kurz und knapp

Fotos sagen manchmal mehr als Worte. Die Künstlerin Daniela Skrzypczak hat Soldatinnen und Soldaten, Veteraninnen und Veteranen getroffen, um sie für ihr Projekt „Gesichter des Lebens“ abzulichten. Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels zeigt die Bilder in einer Ausstellung im Museum Koenig in Bonn und leitet diese mit einer Diskussion am 26. November ein. Sie fragt nach der Wirkung des Kriegs auf die Beteiligten und – vor dem Hintergrund des Artensterbens – nach ihrem Verhältnis zur Natur.

Angehörige der Bundeswehr und ihr Verhältnis zum Krieg

Wie gehen Soldatinnen und Soldaten, Veteraninnen und Veteranen mit dem Thema Krieg um? Wie können sie angesichts der Unmenschlichkeit von bewaffneten Konflikten ihre eigene Menschlichkeit bewahren? Diese Fragen wollen derzeitige und frühere Angehörige der Bundeswehr bei einer öffentlichen Diskussion im Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) im Museum Koenig in Bonn am 26. November beantworten. Die Frauen und Männer haben sich zuvor von der Fotografin Daniela Skrzypczak für ihr Projekt „Gesichter des Lebens“ fotografieren lassen. Es sind Menschen vom General bis zum Mannschaftsdienstgrad, Aktive und Ehemalige. Die Porträts zeigt sie bei der Arbeit oder in neutralem Umfeld. Das Museum Koenig stellt die Fotos aus.

 

Ein besonderer Beruf mit Belastungen

Die Diskussion funktioniert nach dem Prinzip des Fish-Bowls. Das bedeutet, dass es einen inneren und einen äußeren Stuhlkreis gibt; der innere diskutiert, der äußere hört zu. Im inneren Kreis ist ein Stuhl frei, den Beobachter aus dem äußeren Kreis für eigene Fragen oder Beiträge einnehmen können. Das Format ist ein Garant für ein lebendiges Gespräch. Doch das Thema wird dafür ohnehin sorgen – das Berufsleben von Soldatinnen und Soldaten ist etwas Besonderes, viele von ihnen üben ihre Tätigkeit mit großer Leidenschaft und unter hohen Belastungen aus. Es soll gefragt werden, woher Soldatinnen und Soldaten ihre Kraft beziehen. Was erdet sie, wenn Leid und Zerstörung überwältigende Ängste entstehen lassen und die eigenen Grenzen aufzeigen?

 

Rückzugsorte zur Regeneration sichern

Doch die Diskussion soll über die persönlichen Erfahrungen hinausgehen. Schließlich findet sie im Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels statt. Das Artensterben ist die größte Biodiversitätskrise, die die Erde gesehen hat. Es stellt uns vor die Frage: Was benötigt die Natur, damit sie uns in Zukunft weiterhin Rückzugsorte zur Regeneration bieten kann?

Im inneren Stuhlkreis sitzt neben Oberstleutnant Matthias Ott (Kommandant Stabsquartier im Kommando Streitkräftebasis), Generalleutnant Martin Schelleis (Inspekteur der Streitkräftebasis) und Veteran Christophe Böckling (Repräsentant Fédération Memorial l'Otan) auch Prof. Dr. Bernhard Misof, Generaldirektor des LIB, und die Fotografin selbst. Moderiert wird die Veranstaltung von Oberleutnant Melina Hannig vom Radio Andernach der Bundeswehr.

Die Veranstaltung ist aus den Fragen des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt! entwickelt worden. Sie ist von 15 Uhr bis 17.30 Uhr geplant. Anmelden können Sie sich unter redaktion.bonn@leibniz-lib.de mit dem Stichwort „Gesichter des Lebens“.

 

Mehr Informationen zum Projekt „Gesichter des Lebens“ finden Sie hier und hier. Die Website des LIB bietet weitere Informationen zum Institut, zum dazugehörigen Museum Koenig erfahren Sie hier mehr.