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Mit Reggae durch die Arktis – ein Kindersong zum Klimawandel

09.12.2022
Kurz und knapp

Wie können Kinder Wissen über den Klimawandel sammeln und gleichzeitig kreativ werden? Das Projekt „Und was kommt dann? Kinder erzählen Klimageschichten“ des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, fand einen Weg. Es brachte erst Arktisforschende mit Schülerinnen und Schülern zusammen und ließ die Kinder dann eigene Geschichten erzählen. Der Song „Arktishelden“ der Berliner Band D!E GÄNG, der kürzlich veröffentlicht wurde, bildete den krönenden Abschluss.

Kinder retten den Narwal und kämpfen für den Klimaschutz

Ein Wal mit einem drei Meter langen Stoßzahn, ein sogenannter Narwal, gerät in eine Notlage: Er steckt mit seinem Zahn in einem Eisberg fest und muss befreit werden. Gut, dass es Chaja, Luna, Matze und andere gibt. Sie retten ihn mit dem Polarfuchs, der Schnee-Eule, Polizei und Feuerwehr. Die Aktion endet mit einem Appell, etwas gegen den Klimawandel zu tun, bevor es zu spät ist. 
Die Geschichte beruht auf einem Erzählwettbewerb, der im Rahmen des Projekts „Und was kommt dann? Kinder erzählen Klimageschichten“ ausgeschrieben worden war. Die Berliner Kinderband D!E GÄNG griff Ideen aus den eingereichten Geschichten auf und machte aus ihnen ein Lied. „Arktishelden“ ist kürzlich auf Streamingdiensten erschienen und wird am 18. Dezember erstmals live in Berlin vorgestellt.

 

Mit Kreativität neue Lösungen finden

Die Idee für das Projekt stammt aus dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Es sollte Kindern zum einen die Folgen des Klimawandels in der Arktis auf spielerische Weise näherbringen und zum anderen Wissen zur Polarforschung vermitteln. „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, vor der alle Generationen unserer Gesellschaft stehen“, erklärte Projektleiterin Kinga Jarzynka vom AWI. „Das Thema beschäftigt auch die Jüngeren und ist häufig mit Ängsten verbunden.“ Das AWI hat deshalb versucht, dem Klimawandel in der Arktis mit Fantasie und Leichtigkeit zu begegnen. „Kreativität, Innovation und Mut sind entscheidend, um nach Lösungen zu suchen und neue Wege zu gehen“, betonte Jarzynka.

 

Magische Tiere und Telefonketten helfen in der Not

Das Projekt startete regional: An zwei Thementagen im Juni besuchten AWI-Forschende Schulklassen und Kindergärten in Bremen und Bremerhaven. Gemeinsam mit Erzählpädagoginnen und -pädagogen erzählten die Kinder dann die Geschichte des Narwals weiter. Das führte zu interessanten Ergebnissen: In den Geschichten bildeten die Protagonisten Telefonketten, posteten einen Aufruf auf Instagram und baten arktische und magische Tiere um Hilfe.

Im Oktober rief das AWI zu einem Erzählwettbewerb auf. Insgesamt beteiligten sich 25 Klassen und Kindergärten bundesweit mit kreativen Video-, Audio- und Textbeiträgen. Die Gewinnerinnen und Gewinner der 4. Klasse der Giersbergschule in Siegen erhalten als Belohnung Besuch von AWI-Forschenden mit Polaranzügen. Das Projekt wurde im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt! gefördert.

 

Mehr über das AWI erfahren Sie hier, weitere Infos zum Erzählwettbewerb gibt es hier