Umwelt, Klima, Erde, Universum

Spazierende fragen –
die Community antwortet

03.03.2022
Kurz und knapp

Unterwegs können sich unvermittelt Fragen zu bestimmten Orten oder zur Umgebung stellen. Die Plattform „OpenGeoResearch“ will diese jetzt mithilfe einer offenen Community beantworten. Interessierte können Fragen auf einer App hochladen, gemeinsam mit anderen wird nach Antworten gesucht. Forschende moderieren die Beiträge und liefern auch selbst Expertenwissen. Das Projekt ist eine Kooperation mehrerer Institute der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen University sowie weiterer Partner und fördert die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern mit der Wissenschaft.

Ein Portal für neugierige Spaziergängerinnen und Spaziergänger

„Warum ist dieser Vogel nicht im Süden?“, fragt ein Nutzer oder eine Nutzerin mit dem Namen „Zoogeographie“. Darüber ein Foto, das einen braunen Vogel auf nassem Gelände zeigt, daneben eine Karte. Eine Markierung an einem Weiher in Herzogenrath bei Aachen belegt den Ort, an dem das Foto aufgenommen wurde. Noch wartet Zoogeographie auf seine oder ihre Erklärung. Aber sicher nicht mehr lange.

Ab heute bietet die Website des Förderprojekts "OpenGeoResearch" Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, Fragen, die sich ihnen unterwegs in einer Stadt, einem Dorf oder in freier Natur stellen, mithilfe einer App auf die Plattform hochzuladen. Diese raumbezogenen Fragen werden mit Fotos und Ortsdaten auf der Website gesammelt und von einer offenen Community kommentiert, Forschende moderieren die Beiträge und ergänzen sie.

Fragen zu Natur und Klima, Stadtplanung und Archäologie

Das Projekt ist Teil des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt!. Es ist eine Kooperation des Geodätischen Instituts und des Geographischen Instituts der RWTH Aachen University sowie weiterer Partner. Von Fragen zu Geografie, Natur oder Klima bis hin zu archäologischen und stadtplanerischen Themen ist alles möglich. Das Besondere an der Plattform ist ihr partizipativer Ansatz: Alle Interessierten, von wissbegierigen Bürgerinnen und Bürgern bis zu ausgewiesenen Fachleuten, können gemeinsam nach Antworten auf die Fragen suchen. Die Visualisierung durch Fotos und die räumliche Zuordnung helfen dabei. Die wissenschaftliche Begleitung des Austauschs sichert die Qualität der Antworten.

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft stärken

Das Projekt verfolgt den Ansatz der Citizen Science, der Bürgerwissenschaften. Dabei geht es um die Frage, wie Wissenschaft von und für Bürgerinnen und Bürger mitgestaltet werden kann. Wertvolles lokales Wissen soll nutzbar und zugänglich gemacht werden, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Bevölkerung soll sich verbessern.

Der Leiter des Geodätischen Instituts, Prof. Dr. Jörg Blankenbach, betont, dass die neue Plattform helfen soll, einen partizipativen Ansatz zwischen Bevölkerung und Wissenschaft zu etablieren. „Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern werden wir insbesondere lokale Forschungsthemen entdecken“, ergänzt Dr. Stefan Herlé, der Projektleiter am Geodätischen Institut.

 

Die App steht zum kostenlosen Download für Android-Geräte zur Verfügung. Eine iOS-Version wird zeitnah veröffentlicht.

Weitere Informationen finden Sie hier.