Steckbrief Benedikt Krieger

Name: Benedikt Krieger
Alter: 27
Wohnort: Berlin
Berufsfeld: Forschungsförderung und Politikberatung

Wie beeinflusst die Wissenschaft Sie in Ihrem Alltag?

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit beschäftigt mich Wissenschaft im Grunde jeden Tag. Ich diskutiere aber auch privat liebend gern politische und gesellschaftliche Fragen, deren Antworten oft in der Wissenschaft zu finden sind. Abgesehen davon passiert es mir mit Freund:innen zum Beispiel beim Kochen, dass wir uns fragen, wie manche Sachen eigentlich funktionieren etc. Auch hier hilft die Wissenschaft weiter und schafft neues (Trivia-)Wissen.

Wie lautet Ihre Frage für die Wissenschaft und wie ist sie entstanden?

„Wie kommen wir weg vom ständigen Wachstumsdogma in der Volkswirtschaftslehre?“ Die Frage beschreibt für mich eine Notwendigkeit gesellschaftlichen Umdenkens, da mit dem Glauben an unendliches Wachstum viele weitere strukturelle Probleme einhergehen. In der Beschäftigung mit diesen ökologischen, gesellschaftlichen und psychologischen Problemen entstand meine Frage an die Wissenschaft.

Unsere Gesellschaft hat sich über mittlerweile mehrere Generationen daran gewöhnt, dass die Stabilität unserer Gesellschaft von Produktivitätssteigerungen und wachstumsgenerierenden Innovationen abhängt. Dies führt aber auch dazu, dass wir versucht sind, Aspekte unserer Gesellschaft wie z. B. das Gesundheitswesen oder zwischenmenschliche Beziehungen zu ökonomisieren. Damit erodieren wir die Basis für eine freiheitlich-liberale Demokratie.

Was motiviert Sie dazu, sich am Wissenschaftsjahr 2022 –
Nachgefragt! zu beteiligen?

Die Wissenschaft kann uns beinahe in jeder individuellen und gesamtgesellschaftlichen Lebenslage helfen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns der Möglichkeiten und Vielfältigkeit der Wissenschaft bewusst sind. Wenn Bürger:innen mit ihrem Interesse andere von der Wissenschaft begeistern können, finde ich das eine klasse Idee, an der ich teilhaben möchte.

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, Bürgerinnen und
Bürger an der Wissenschaft zu beteiligen?

Direkte Beteiligung und direkter Kontakt helfen, geistige Barrieren abzubauen. Dies gilt meines Erachtens nicht nur für soziale Beziehungen, sondern für alle Geisteshaltungen. Somit denke ich, dass Skepsis, Interesse oder auch Gleichgültigkeit positiv durch Interaktion mit der betroffenen Materie beeinflusst werden können. Aufgrund der Bedeutung von Wissenschaft, finde ich, sollten wir somit alle versuchen, uns allen eine Möglichkeit zur möglichst direkten Interaktion mit Wissenschaft zu geben.

Gleichzeitig bin ich fest davon überzeugt, dass vielfältigere und kreativere Ideen entstehen, je mehr Menschen sich beteiligen.