11 Wie können wir Berufsinteressen fördern und die Berufswahl nachhaltig unterstützen?

Wie (neue) Ansätze zur Berufswahl aussehen können, ist ein Thema dieses Clusters. Die Teilnehmenden am IdeenLauf fragen, wie Menschen verstärkt Zufriedenheit mit ihrem Beruf entwickeln können. Wie kann das Interesse an Berufen gefördert werden, die am Arbeitsmarkt besonders gefragt sind? Welche beruflichen Fortbildungen sind erforderlich? Und sind die gängigen Berufsbilder noch zeitgemäß?

Einordnung:

Thema des Clusters sind die Schwerpunkte der individuellen Berufsinteressen, der Berufsorientierung, der Berufswahl und der beruflichen Bildung allgemein.

Im Zusammenhang mit der Berufswahl stellen die Bürger*innen häufig eine fehlende Übereinstimmung von beruflichen Interessen junger Menschen mit den angebotenen Ausbildungs- und Studienrichtungen und den vom Arbeitsmarkt nachgefragten Qualifikationen fest. Die Herausforderungen liegen dabei u. a. im Spannungsfeld zwischen der Förderung der individuellen berufsbezogenen Interessen einerseits und ihrer Passgenauigkeit in Bezug auf mögliche künftige Tätigkeitsfelder andererseits. Diese Übereinstimmung ist aber entscheidend dafür, dass Menschen mit ihrer Berufswahl zufrieden sind und längere Zeit in diesem Tätigkeitsfeld verbleiben.

Weitere Fragen betreffen das Problem des fehlenden Nachwuchses im Handwerk und die Qualität der Berufsausbildung in Deutschland. Für Unternehmen zeigt sich die Dringlichkeit dieser Fragen insbesondere im Fachkräftemangel: Fehlende Qualifikationen und die damit verbundene aufwändige und kostenintensive Suche nach Bewerber*innen sind hier drängende Probleme.

Ausblick

In diesem Cluster ergeben sich für die Zukunft Forschungsfragen im Bereich der Berufswahl und der beruflichen Bildung. Zu verorten sind die erforderlichen Forschungsbemühungen in vier Bereichen: in der Förderung individueller Berufsinteressen (z. B. für MINT- oder IT-Themen, Handwerk, etc.), in der Entwicklung besserer berufsorientierender Maßnahmen, in den beruflichen Aufstiegsqualifizierungen und in der Anpassung von Ausbildungsberufen, Studiengängen und -inhalten an sich verändernde Berufsbilder. Das Augenmerk sollte dabei nicht nur auf der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung individueller und berufsbezogener Interessen liegen, sondern auch die Bedarfe am Arbeitsmarkt berücksichtigen. Forschende sollten hier u. a. Ansätze entwickeln, die auf eine nachhaltige Deckung des Fachkräftebedarfs zielen.

Da sich die Arbeitswelt immer schneller ändert, werden sich immer mehr Menschen im Laufe ihres Lebens beruflich neu orientieren müssen. Forschende sollten deshalb auch untersuchen, wie bei jungen Menschen Schlüsselqualifikationen gestärkt werden, mit denen sie im Berufsleben flexibel bleiben und damit mehr Zufriedenheit aus ihrer Arbeit schöpfen können.

Autorin: Prof. Dr. rer. pol. habil. Mandy Hommel

Verknüpfte ZukunftsRäume