23 Brauchen wir ein neues Verständnis von Arbeit?

Wie die Arbeit der Zukunft aussieht, ist eine wichtige Frage, die die Fragenstellenden interessiert hat. Wie können gleiche Chancen und gleiche Bezahlung für die verschiedenen Geschlechter erreicht werden? Ideen für neue Anreize, um den Fachkräftemangel zu beheben wünschen sich die Menschen von der Wissenschaft ebenso, wie Aussagen dazu, welche Auswirkungen ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die Arbeitswelt hätte.

Einordnung:

Dieses Cluster befasst sich mit den sozialen Auswirkungen des Wandels der Arbeit und der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Arbeitswelt. Aus den Fragen lässt sich der Wunsch der Teilnehmenden ableiten, von der Wissenschaft zu erfahren, welche Auswirkungen dieser Wandel auf Branchen und Volkswirtschaften hat. So verlagert sich die Wertschöpfung geographisch und ganze Branchen verändern ihre Wertschöpfungsketten.

Dabei interessiert die Bürger*innen besonders, wie sich z.B. die Pharmaindustrie verändert und ob ganz Deutschland ausschließlich mit national produzierten Lebensmitteln versorgt werden kann. Aber auch auf der Ebene einzelner Arbeitnehmer*innen erleben wir Veränderung. Beispielhafte Fragen in diesem Zusammenhang sind: “Ist es möglich, weniger zu arbeiten?” “Wie können wir gleiche Chancen für alle gewährleisten, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Familienstatus?”. Eine angemessene Verteilung der Gehälter ist zentral für das Gerechtigkeitsempfinden. Dies umfasst auch bisher nicht entlohnte Arbeit wie die Care-Arbeit, welche beispielsweise Eltern leisten.

Die Wissenschaft wird aufgefordert, zu untersuchen, woher Unterschiede in diesem Bereich kommen und wie diese ggf. reduziert werden können. So besteht die Hoffnung, dem Arbeitskräftemangel bei Handwerksberufen und im Gesundheitsbereich entgegenzuwirken. Daneben sollte auch untersucht werden, welche nicht-monetären Anreize helfen, Bewerber*innen für diese Berufe zu finden.

Ausblick

Als zentrales zukünftiges Forschungsthema ergibt sich, wie der Wandel der Arbeitswelt aussieht und wie er mitgestaltet werden kann. Arbeitnehmer*innen sehen sich mit einer dynamischen Welt konfrontiert und müssen deswegen ihre individuelle Widerstandskraft gegenüber negativen Folgen der Veränderungen stärken.

Sich wandelnde Wertschöpfungsketten spiegeln sich auf allen Ebenen im Erleben des*der einzelnen Arbeitnehmer*in wider. Die Wissenschaft sollte Antworten darauf liefern, welche Auswirkungen ein Grundeinkommen oder reduzierte Wochenarbeitszeiten haben. Gleichzeitig steigt der Anspruch bisher benachteiligter Gruppen an Teilhabe und Gleichberechtigung im Arbeitsleben. Forscher*innen sollten Diskriminierung ermitteln, messen und Wege aufzeigen, wie Chancengleichheit erreicht werden kann.

Autor: Benedikt Sonnleitner

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